RUSTY BONEZ - Brainworm
Mehr über Rusty Bonez
- Genre:
- Stoner Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Vinyl Store
- Release:
- 12.05.2023
- Nowhere
- Drive
- If
- Rain
- Do You Remember
- Pile Of Stones
- Miles Away
- Brainworm
- Hold Your Breath
- Someday
- Shadows Of Faith
Ist Griechenland das neue Palm Desert?
Griechenland entwickelt sich in den vergangenen Jahren klammheimlich zum Mekka für Stoner Rock und löst in Bezug auf spannende Newcomer immer mehr die kalifornischen Wüstenregionen ab. Ich meine, mit Bands wie 1000MODS, NIGHTSTALKER oder PLANET OF ZEUS hat die dortige Szene eine so hohe Qualitätsdichte, dass es fast schon unheimlich ist. Dass der wuchtige Rock von RUSTY BONEZ ebenfalls in Athen ausgetüftelt wurde und sich der Vierer mit seinem zweiten Langdreher "Brainworm" dazu anschickt, seinen Landsleuten in Sachen staubig-trockener Rockmusik Konkurrenz zu machen, dürfte da keinen mehr überraschen.
Gegründet wurde die Band um Nondas Emmanouil am Gesang, Gitarrist Harris Kanellopoulos, Basser Jojos Silivridis und Alex Kollias am Schlagzeug bereits im Jahr 2017. Im gleichen Jahr erschien das Debüt "Wrath", das die Truppe auf Anhieb zu einem Namen in der griechischen Szene machte und ihr zahlreiche Autritte mit den eingangs erwähnten Stoner-Größen brachte. Mit "Brainworm" soll nun auch der Rest der Welt erobert werden und schon der Opener 'Nowhere' lässt schnell erahnen, dass die Chancen dafür wirklich gut stehen. Denn von schweren Gitarrenriffs über den wirklich charismatischen Gesang von Nondas bis hin zu einem untrüglichen Gespür für kompaktes Songwriting hat der Vierer alles im Gepäck, um uns sehr unterhaltsame 40 Minuten zu bescheren.
Das Versprechen der Eröffnungsnummer wird dann auch vom locker-flockig rockenden 'Drive' sofort eingelöst, das bei mir sogar noch ein paar mehr Bonuspunkte sammeln kann als der Opener. Die Einflüsse der Griechen reichen dabei von Genre-Klassikern wie KYUSS bis hin zu Southern-Rockern wie DOWN, wobei die Inspirationen zwar immer zu erahnen sind, ohne jedoch zu offensichtlich in den Vordergrund gerückt zu werden. Und ja, auch psychedelischere Töne können die Herren, was zum Beispiel das balladeske und dezent an ALICE IN CHAINS erinnernde 'Do You Remember' unter Beweis stellt. Besonders stark geht es aber immer dann zu, wenn RUSTY BONEZ die härteren Gitarren auspackt. Insbesondere das von DOWN-Vibes getragene 'If' fällt mir hier positiv auf, während sich 'Rain' mit seinen überraschend präsenten und für Stoner-Verhältnisse sehr ausgetüftelten Lead-Gitarren mehr und mehr zu meinem persönlichen Höhepunkt auf "Brainworm" mausert.
Entsprechend kann ich den zweiten RUSTY BONEZ-Langdreher auch jedem Fan des Genres nur wärmstens ans Herz legen, denn das hier ist perfektes Futter für alle Fans der Bands, die im Verlaufe der Rezension genannt wurden. Vielleicht können sich die vier Griechen dann ebenso schnell einen Platz in eurem Herzen erspielen, wie sie es bei mir getan haben. Ganz, ganz stark!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs