RUSTY EYE - Dissecting Shadows
Mehr über Rusty Eye
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Blood Blast Distribution
- Release:
- 23.10.2020
- This Is Permanent
- Can't Wait To Go To Hell
- Dissecting Shadows
- Hellbound Witch
- Defacing Effigies
- Mrs Baylock
- Hope Denied
- The Destroyer
- Kandarian Dreamin
Nicht einfach nur Heavy Metal.
RUSTY EYE ist ein Trio bestehend aus Mr Rust, Miss Randall und Barn Murtland. Es ist schon Ende der 90er aus dem Ei geschlüpft und hatte schon immer die Intention, Musik im Geiste der drei großen M's MAIDEN, MOTÖRHEAD und MISFITS zu machen. Das aktuell stabile Lineup besteht aber erst seit 2005. Insgesamt zwölf Veröffentlichungen findet man auf Bandcamp, doch allzu bekannt wurde man meines Wissens hierzulande trotz der ambitionierten Vorgaben nicht. So ist "Dissecting Shadows" dann auch mein Erstkontakt. Haben wir hier alle etwas verpasst?
Nun, ich antworte hier mit einem klaren Jein. Interessant ist die Band allein schon deshalb, weil sie stilistisch entgegen der Selbstverortung nur sehr schwer einzuordnen ist. Von IRON MAIDEN und MOTÖRHEAD merke ich allerdings nicht allzu viel. Klar ist die riffende Härte des Heavy Metal hier die Basis der Musik, aber RUSTY EYE stülpt hierüber doch noch einige Lagen stilfremder Elemente. Vor allem der Gesang von Miss Randall hat einen stark (post) punkigen Geschmack, er ist rotzig geradeaus gesungen, erinnert ein mich wenig an rockigere Inkarnation von SIOUXSIE AND THE BANSHEES. Zudem addiert man immer mal wieder dezente spacige Sounds zum Gebräu, das für mich insgesamt eine ziemliche 80er-Schlagseite hat. Doch erstaunlicherweise sind es eben nicht die Metaleinflüsse, die diese Assoziation hervorrufen, sondern eher alles andere.
Werde ich nun also zum RUSTY EYE-Fan? Schwer zu sagen. Während ich den Reiz der Musik nicht abstreiten kann, werde ich dennoch nicht permanent mit dem Dargebotenen warm. Manchmal ist mir die Musik zu trocken und wirkt ein wenig spröde, doch immer wenn dieser Gedanke aufkommt, folgt sogleich eine recht pfiffige Wendung, sei es ein unerwartetes Break, eine überraschende Melodie, eine coole Soundcollage oder ganz einfach auch ein wunderbar ins Ohr gehendes Riff. Doch dann kommt wieder ein Ausflug und eher lärmende Hardcore- oder schrammelige Punk-Gefilde und ich ziehe mich zurück. So ist es für mich ein ziemliches Hin und Her an Eindrücken. Doch Musik, die mich fordert ist mir lieber als bewährte Klänge, die man schon 1000 Mal gehört hat und bei denen das 1001ste Mal nimmer weh tut. Von daher bleibt mein Fazit zu "Dissecting Shadows" positiv und ich werde dieser Scheibe eventuell noch ein paar Extrarunden nach Reziabgebe gönnen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Thomas Becker