RUSTY PACEMAKER - Blackness And White Light
Mehr über Rusty Pacemaker
- Genre:
- Doom / Melancholic Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Solanum Records
- Release:
- 20.10.2010
- Cell
- You Never Had
- My Way
- Amok
- Waiting For Tomorrow
- The Human Race
- My Last Goodbye
- Blackness And White Light
- Revolution
- Mother
Düster... sehr düster!
"Blackness And White Light" ist das Soloprojekt eines österreichischen Songwriters, der sich selbst den eigenartigen Künstlernamen Rusty Pacemaker zugelegt und sich in erster Linie den düsteren, melancholischen Klängen verschrieben hat. Nach sieben Jahren Arbeitszeit hat der Mann nun sein erstes Album fertig gestellt, welches an sich schon ein harter Brocken ist - doch nicht nur aus den rein erfreulichen Gründen.
Unbestritten hat Rusty seinen Songs eine gewisse Reifezeit gegönnt und keine überstürzten Arrangements produziert, die in irgendeiner Form die Atmosphäre von "Blackness And White Light" gefährden könnten. Die Scheibe zehrt von ihrer in sich gekehrten Stimmung, dem inszenierten Minimalismus und einer dabei heraufbeschworenen Finsternis, deren Erscheinungsbild definitiv etwas Faszinierendes hat. Die kleinen Epen, die in den zehn Songs vorgestellt werden, schleppen sich traurig, manchmal auch mit einem fast schon suizidal beklemmenden Beigeschmack voran und untermalen einfach permanent das Stimmungsbild, das hier bereits mit der ersten Note entworfen wird - doch gerade das entpuppt sich spätestens nach drei, vier Kompositionen zum Problem dieses Albums. Was dem Mann nämlich völlig abgeht, ist die Schöpfung eines Spannungsbogens, der den Songs mehr geben könnte als die monotone Entwicklung, wie sie auf "Blackness And White Light" zu hören ist. Es geschieht zu wenig Individuelles, selbst wenn der Charakter der Platte keine großen lebendigen Sprünge braucht. Aber der Pacemaker zieht sich und seine Musik stellenweise so gravierend hinab, dass es nur kurzer, minimaler Auflockerungen bedarf, um nicht völlig im Monoklang des Albums zu versinken - doch das geschieht nicht mit genügend Überzeugungskraft. Dabei sind mit 'Revolution' und 'Mother' im Schlussspurt einige Stücke platziert, die jeglichem Anspruch an diesen Sound gerecht werden und für sich betrachtet wirklich stark sind. Aber im Kontext des Albums können auch sie sich nicht freischwimmen, verlieren sich regelrecht und können die Atmosphäre nicht so nuanciert bedienen, wie es ein an sich sehr eindimensional ausgerichtetes Werk verdient und gebraucht hätte.
"Blackness And White Light" ist ergo ein schwieriges Projekt, nur für eine kleine Zielgruppe interessant, aber eben auch hier nicht leicht verdaulich. Was aber letztlich für die Platte spricht, ist das sehr ambitionierte Vorgehen, das Rusty sein Publikum in allen Tracks spüren lässt. Und das ist eben noch lange nicht selbstverständlich.
Anspieltipps: Revolution, Amok
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes