RUTTHNA - Doomsdaylight
Mehr über Rutthna
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Black Lodge / Rough Trade
- Release:
- 30.05.2005
- Doomsdaylight
- Bleed Your Wounds
- Season of Huge Mortality
- Daughter of Chaos
- Words of Prey
- The Fifth Angel
- Evolution's End
RUTTHNA spielen einen ziemlich schroffen Metal, der von langsam fräsenden E-Gitarren und brütend schwerem Bass getragen wird. Eine doomige Melodieführung trifft dabei auf eisig kalt klirrendes Schlagzeugspiel und finsteres Black-Metal-Geröchel. Die Songs sind relativ simpel gestrickt, entwickeln jedoch recht beeindruckende Stimmungen. Der titelgebende Track 'Doomsdaylight' grollt zum Beispiel wirklich lichtverschlingend duster aus den Boxen, um sich als homogen schwarze Masse über den Hörer zu ergießen. Deutlich raspelndere Riffs schürfen dagegen in 'Bleed Your Wounds' durch den Gehörgang, wo sie tief und mächtig dem Doom eine Grube graben, während sich der schwarze Gesang nur mit Mühe aus dem Dickicht des trommelnden, klingenkreuzenden Schlagwerks schälen kann. Mit 'Season Of Huge Mortality' folgt dann eine bitterkalte, geradezu arktisch daherfauchende Black-Metal-Hymne mit dicht wie Packeis übereinander geschichteten Riffs, mörderisch daherrollenden Drums, fahl irrlichterndem Keyboardeinsatz und extrem treibendem Basslauf. Das nachfolgende, etwas weniger gestrenge 'Daughter Of Chaos' bedient sich zwar ganz ähnlicher Elemente, fällt mangels ausgereifter Profilierung als epischer Polterdoomhymnos gegenüber den vorangegangenen Meuchelstücken in meinen Ohren jedoch ein wenig ab; dafür dürfte es aber gerade den vom primitiven Ende her kommenden Oldschool-BMlern aus der schwarzen Seele sprechen: Die (bei RUTTHNA übrigens stets dezent im Hintergrund begrabenen) Keyboards malen hier eine Art blasphemisch doomiges Orgelszenario unter den wolkenverhangenen Nachthimmel. Mit dem eher thrashig inspirierten Heavy-Metal-Stück 'Words Of Prey' lassen RUTTHNA dann noch mal so richtig dicke Blastbeats auf ihre Hörerschaft niederregnen und röhren sich dazu auch noch das letzte Stück Seele aus dem Leib; diese langatmige Dauerfeuerberieselung entspricht zwar nicht unbedingt dem Geschmack des Rezensenten, doch hypnotisch und dicht produziert ist sie allemal und wird wahren Fans des von RUTTHNA verfolgten Stils (klassischer Black Metal mit ein paar Einflüssen aus dem Bereich des Doom) sicherlich zusagen. Was man dieser EP allerdings mit einiger Berechtigung vorwerfen könnte, ist eine allzu beschränkte Fixierung auf eben diesen Stil.
Als Bonustracks gibt es noch eine tontechnisch überarbeitete Version des Demos "Decomposing Eve", welches die Stücke 'The Fifth Angel' (etwas rauschender im Metallgehalt und derber in der Vokalarbeit, veredelt mit einigen Streichersynths - dafür aber auch recht langwierig ausgewalzt) und 'Evolution's End' (brutaler mit einigen Death-Einflüssen) enthält.
Anspieltipps: Bleed Your Wounds, Season of Huge Mortality
- Redakteur:
- Eike Schmitz