RYCHUS SYN - Rebirth
Mehr über Rychus Syn
- Genre:
- US Metal
- One Voice
- Shadow King
- Power, Thunder And Steel
- Chemical Warfare
- The Damned
- Air Raid
- Contents Under Pressure
- Child Of Mercy
- Under Attack
- Asylum
Immer wieder amüsant, was für Obskuritäten aus der Versenkung geholt werden. So handelt es sich bei RYCHUS SYN um eine Band, die bereits vor neunzehn Jahre erste Gehversuche in Form einer EP auf Azra Records, gemacht hat. Danach war Schicht im Schacht. Bis heute. Denn nun legt das Quartett ihren, treffend "Rebirth" betitelten, Erstling aufs Parkett.
Hört man sich dieses Album, auf welchem sich auch alle Nummern des besagten Tonträgers aus der Einleitung befinden, an, dann muss man sich ernstlich fragen, warum diese Band damals völlig untergegangen ist. Mit dem gebotenen Material trafen die Burschen doch eigentlich genau den Zeitgeist von einst. Im Fahrwasser solcher Wundertüten wie METAL CHURCH, VICIOUS RUMORS oder POWERMAD werden erstklassige Midtempo-Nummern am Fließband abgefeuert, die sicherlich nicht nur mich überzeugen können. Mächtig stampfend marschieren Knaller der Marke 'Air Raid' aus der heimischen Anlage und sorgen für erfreute Gemüter. Musik, die einige heute bieder finden werden. Die Wissenden hingegen werden bei solchen Hooks und einem derart überzeugenden Sänger freudig die Zeitreise antreten. RYCHUS SYN traf und trifft wahrscheinlich noch immer das Schicksal nicht außergewöhnlich genug zu sein, um einer breiteren Masse aufzufallen. Man denke nur an MALICE und Konsorten. Bands, die einfach nur gradlinigen, aber effektiven Heavy Metal spielten, ohne dabei besonders hart, progressiv oder flink klingen zu müssen.
Bei solchen sympathischen Bands sind es einfach die Kompositionen an sich, die begeistern. Da vergisst man auch, dass die vorliegende Band nur mit einer Klampfe an den Start geht. Basser Damone legt nämlich einen dermaßen breiten Tieftonteppich aus, dass Drew Maniscalco auch während seiner Solopassagen ohne Dynamikverlust auskommt. Vom fetten Riffing will ich lieber gar nicht erst schwärmen. Da läuft mir schon beim reinen Gedanken daran das Wasser in den Ohren zusammen. Obendrein verdrischt sein Bruder Greg die Klöppelmaschine so heftig, dass man den Punch in der Magengegend spürt. Unterstützt von einem authentischen Klangbild – was manche wohl wiederum als altmodisch abtun werden – ergibt dies eine mehr als hörenswerte Angelegenheit.
Ich kann Freunden von gehobenem Kraftfutter nur dringend empfehlen, dieses Album nicht zu unterschätzen. Skeptiker sollten das treibende 'One Voice', das rasante 'Asylum' (Killer!), die Hymne 'Power, Thunder And Steel' und das verspielte 'Child Of Mercy' antesten und danach zum Kauf schreiten.
- Redakteur:
- Holger Andrae