RYR - Transient
Mehr über Ryr
- Genre:
- Post Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Golden Antenna Records
- Release:
- 28.10.2022
- Trajectory
- Condescending
- Alienated
- Transient
- Shattered
Herbstmusik.
Was ist der beste Beweis, dass einem die bisher völlig unbekannte Band, die man zur Rezension vorgelegt bekommt, sehr gut gefällt? Man bestellt bereits beim ersten Durchlauf des neuen Werks den Vorgänger. So ging es mir mit den Berliner Instrumental-Rockern von RYR, die mit "Transient" just ihr zweites Album veröffentlicht haben.
Dabei ist RYR keine der typischen Post-Rock-Bands, sondern geht deutlich düsterer, ja, beinahe doomig zu Werke; zudem ist der Härtegrad auch im oberen Bereich anzusiedeln. OMEGA MASSIF oder auch RUSSIAN CIRCLES sind da sicher Referenzen, mir kommen aber vor allem die beiden TEMPEL-Werke in den Sinn.
Schon beim Opener 'Trajectory' sind es neben der Atmosphäre, die betont dunkel gehalten wird und vortrefflich in den Herbst passt, vor allem die Riffs, die mich zu dieser Assoziation kommen lassen, da diese nicht nur vom Doom, sondern auch vom vor allem niederländischen Death Metal inspiriert zu sein scheinen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Jungs auch schon mehr als einmal ASPHYX und Konsorten gehört haben.
Die fünf Songs sparen nicht mit Dynamik, so gibt es bei 'Condescending' auch mal kurz fast Stillstand, bevor man das Tempo und die Geschwindigkeit wieder anzieht. Das finale 'Shattered' überzeugt wiederum mit präzise eingesetzten Doublebass. Es sind einfach 38 höchst intensive und äußerst kurzweilige Minuten.
Ganz klar, wer TEMPEL vermisst, wer seinen Post Rock mit fetter Metalllegierung mag und bei Bands wie OMEGA MASSIF oder RUSSIAN CIRCLES steilgeht, der sollte, nein, muss hier eigentlich hineinhören. Bärenstark.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk