S-CORE - Gust Of Rage
Mehr über S-Core
- Genre:
- Groove Thrash Metal
- Label:
- Dirty 8 / Dsk Prod.
- Release:
- 13.11.2007
- Greaser One
- Gust Of Rage
- Requiem For A Dying Race
- It Takes...
- Misanthropic And Mean
- Me And The World
- ...A Whole Life...
- Buried
- Rising Terror
- ....To Become A Man
- In Memoriam
- Worst Of All
- Pangenesis
Vor ziemlich genau zehn Jahren begann die Historie dieser Franzosen, als sich nämlich zwei Bands im Großraum Strasbourg auflösten und einige der davon betroffenen Musiker sich unter dem Banner S-CORE zusammentaten. Innerhalb von nur wenigen Monaten schaffte es die damals neuformierte Truppe, in ihrer Region einen gewissen Bekanntheitsgrad zu erreichen und auch erste Konzerte im nahen Ausland waren schon in der Frühzeit angesagt. Auch danach ging es recht hurtig weiter voran und die gesamte Auflage von 600 Stück des ersten Demos "FatAndWet" konnte innerhalb von kurzer Zeit an den Fan gebracht werden. Selbst einige Line-up-Veränderungen konnte S-CORE zu Beginn dieses Millenniums kaum stoppen. Das von LOUDBLAST-Mann Stéphane Buriez produzierte Debüt "Riot ... Process Engaged", das 2003 erschienen ist, stellt nicht nur einen weiteren Meilenstein in der Geschichte der Formation selbst dar, sondern ist wohl auch in der gesamten französischen Szene ein ganz besonderes Exemplar: Innerhalb von nur einem Jahr konnte nämlich auch dieses Album komplett ausverkauft werden, was wohl wirklich nicht alltäglich ist.
Die immens groovige Melange dieses Quintetts scheint jedenfalls bereits in der Vergangenheit zahlreiche Freunde gefunden zu haben und enttäuscht wird auch von "Gust Of Rage", dem aktuellen Silberling der Band, wohl niemand sein. Vorrausetzung ist allerdings eine Vorliebe zu modernem Metal mit dezenter Hardcore-Schlagseite und massiver Thrash-Affinität. Die insgesamt dreizehn Kompositionen kommen - mit Ausnahme der drei relativ kurzen, aber nicht minder intensiven Instrumentals 'It Takes...', '...A Whole Life...' und '...To Become A Man' - in mächtiger Groove-Thrash-Machart aus den Boxen und haben jede Menge an Anleihen an Größen wie PANTERA (zu deren Spätphase), MACHINE HEAD ( vor "The Burning Red") und CHANNEL ZERO, als diese gerade "Stigmatized For Life" eingespielt hatten, aus den Boxen. Donnernder, zwingender Groove ist also angesagt und das zudem in massivster und teilweise geradezu bösartiger Variante.
Dazu müssen auch noch vereinzelte Anklänge an Nu Metal und Metalcore-Größen genannt werden, wobei speziell die Urväter des Metalcore, PRO-PAIN keinesfalls vergessen werden dürfen und vor allem das Werk und Wirken des Herrn Max Cavalera in komplettem Umfang darf nicht unerwähnt bleiben, wenn von Vergleichen die Rede ist. Gesangstechnisch geht es mitunter zwar in Richtung derbes Hardcore-Geshoute der alten Schule, doch Jean-Christophe Ketterer weiß seine Stimmbänder sehr wohl akzentuiert einzusetzen und geschickt zu variieren, um nicht zu sehr ins Gebelle abzudriften.
Etwas anderes als in jener Richtung gelagerter Gesang würde zu den brachial und auf höchstem Niveau aggressiv klingenden Tracks aber auch gar nicht passen, so dass S-CORE eine in sich sehr stimmige Melange abgeliefert haben, die in erster Linie mitreißt. Mitunter eingeflochtene Klargesangspassagen lockern die Scheibe ebenso auf wie die bereits erwähnten kurzen Instrumentalnummern, wodurch ein sehr spannendes Gesamtwerk entstanden ist. Auch wenn das Tempo zumeist recht hoch ist, wissen diese Burschen aber auch mit angezogener Handbremse zu beeindrucken. Dabei kommt dann obendrein auch noch eine nicht zu verleugnende Vorliebe für weit mehr Bands aus New Orleans als nur PANTERA zum Vorschein - auch auf dieser Spielwiese wissen die Burschen aus Fronkreisch zu überzeugen.
Was all den Kompositionen gemein ist, bleibt aber, unabhängig vom Tempo und der jeweiligen Aggressivität, der immense Groove-Anteil, den S-CORE niemals vermissen lassen. Interessant ist auch noch der offensichtliche Bezug von S-CORE zur ungarischen Szene. Nicht nur, dass "Gust Of Rage" im Bakery Studio zu Budapest von Zoltan Varga aufgenommen wurde, mit Andras Voros (SUPERBUTT), Tamas Palinkas und Zed (HOUSEBOUND) haben sich die Franzosen auch gleich mit Gastmusikern aus Ungarn eingedeckt, die allesamt für Gesangsbeiträge auf "Gust Of Rage" gesorgt haben, einem Album, das auch ohne - und das ohne jetzt die Leistung dieser Herren schmälern zu wollen - fremde Hilfe zu einem sehr üppigen Stück donnerndem Groove Thrash geworden ist.
Anspieltipps: Requiem For A Dying Race, Buried, Pangenesis
- Redakteur:
- Walter Scheurer