S91 - Along The Scared Path
Mehr über S91
- Genre:
- Progressive Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Rockshots Records
- Release:
- 22.03.2019
- Constantine The Great
- Saint Patrick
- Pope Gregory I
- Olaf II Haraldsson
- Godfrey Of Bouillon
- Joan Of Arc
- Martin Luther
- John Williams
- Dietrich Bonhoeffer
Konzeptalbum mit schöner, interessanter und variabler Musik.
S91 ist eine Power-Prog-Band aus Italien, die sich zum christlichen White Metal bekennt. Bei der Gruppe handelt es sich um ein Quintett mit einer Gitarre und einem Keyboard sowie einer Sängerin, die hin und wieder von den männlichen Stimmen zweier Musiker unterstützt wird. Soeben ist ihr zweites Album "Along The Sacred Path" erschienen, ein Konzeptalbum, das die Geschichten einiger Figuren der christlichen Geschichte in zeitlicher Reihenfolge erzählt.
Manchmal ist bei religiösen Bands, ebenso wie bei Friedensbewegten oder Ökos (was ja mitunter auch quasi-religiöse Züge annimmt), eine Einstellung der Art festzustellen: "Wir haben doch schon die richtige Meinung. Warum sollen wir uns dann noch musikalisch anstrengen?" Diese Haltung trifft erfreulicherweise überhaupt nicht auf S91 zu. Die Kapelle hat ein durchweg gelungenes Album mit guten Melodien und Arrangements aufgenommen. So punktet etwa 'Olaf II Haraldsson' mit seiner Kombination aus E-Gitarre, neoproggigem Keyboard und den Wikingerchören. Auch so manches Detail lässt aufhorchen. Das ist zum Beispiel der zarte, luftige Chor in 'Pope Gregory I', für den die Stimme von Sängerin Mari vervielfältigt wurde. Sie erinnert übrigens an einigen Stellen ein wenig an Sharon den Adel von WITHIN TEMPTATION. Und da ist das Bass-Intro von 'Constantine The Great'. Überhaupt ist der Tieftöner meist gut vernehmbar und steht vereinzelt im Mittelpunkt. Die Leadgitarre geht in Ordnung, aber hier ist sicher noch Verbesserungspotential vorhanden. Etliche Stücke weisen massive, aber nachvollziehbare Brüche von stillen, reduzierten Momenten über vertrackte, proggige Passagen bis hin zu ruppig metallischen Ausbrüchen auf und stellen so die wechselnden Erlebnisse und Empfindungen der Heiligen und Helden, Märtyrer und Missionare dar. Diese Qualität ist natürlich bei den abschließenden Long Tracks 'John Williams' und 'Dietrich Bonhoeffer' ausgeprägt, aber auch das kürzere 'Joan Of Arc' überrascht mit variablen Gesängen und Sounds.
"Along The Sacred Path" ist eine rundum starke und abwechslungsreiche Scheibe, die zu keinem Moment langweilig wird. Man hätte sich allenfalls gewünscht, dass die Band noch etwas mutiger wäre, aber wir lassen gerne Steigerungen beim dritten Album zu.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser