SBS - Tik Menulio Sviesa ...
Mehr über SBS
- Genre:
- Symphonic Hardrock
- Label:
- SBS / Gurmans
- Release:
- 29.04.2007
- Kerstas
- As Naktyje
- Tik Menulio Sviesa
- Tuscia Manoje Sieloje
- Mirties Sukury
- Kelio Atgal Nera
- Pasaulis Visas Kelyje
- Lietus Isplaunantis Akis
- Ilgesys
- Lacrima / Nieks Nepakeis
- Trys Ugnys
- Pranaso Sapnas
Litauen ist im Metal-Rock-Bereich noch als exotisch zu bezeichnen. Dabei sind die Balten in Gesamtheit an diverser zeitgenössischer Musik überdurchschnittlich stark interessiert. Das lässt sich an der Fülle der Seiten mit den Top-Level-Domains lt, lv und ee feststellen. Und natürlich wollen die Balten auch im globalen Musikkosmos mitmischen. SPICY BITS OF SCANDAL, kurz SBS, besteht aus Litauern und versierten Hard-Rock–Musikern. Das steht schon mal fest.
Die Band gibt es seit 1979, eine Fülle von Besatzungswechseln hat stattgefunden und nun scheint die Besetzung gut zu funktionieren. Da stehen 20 Jahre Altersunterschied zwischen Taster und Klampfer. Schön. Geeinigt hat sich der geharnischte Klüngel auf klassischen Bombastrock, auf Heavy Metal der klareren Sorte. Ausbrüche in dunkelböse Grunzeinheiten und berserkische Birkenfällungen erwartest du vergeblich. Lieber wird das lange Haar geschmeidig gekämmt und angelegt. Sauber muss das sein. Gespielt und gesungen.
Tendenziell wird der gesamte Musik-Markt Osteuropas ja gern mal zusammengefasst, leider ist der Schreiber bisher gedanklich noch nicht allzu weit in die Szenen eingedrungen. Dass es aber brodelt und die romantischen, mystischen Ansätze mit meist überzogener Ritteroptik zusammengefasst auftreten - na ja, wer's mag. SBS post eben auch im Burgeingang herum. Dabei ist das hier recht modern. Polen ist da Vorreiter, und dort ist SBS auch schon recht bekannt.
Begonnen wird mit einem schönen litauischen Choral, diverse Folkinstrumente flattern hier und dort durch, der Falsettgesang zelebriert in der Landessprache den einen und anderen Ausflug in höhere bis höchste Gefilde. Die Sprache liest sich fließend und hört sich auch so an, da gibt es nichts zu sagen. Etwas weniger Pathos kann auch sein, manchmal wiegelt sich das Quintett selbst in eine Art Chansons ab – wer die Schwermütigkeit in der Kultur dort kennt, den wird das nicht sehr überraschen.
Es gibt genormte Soli, einen dichten Hintergrundteppich durch die Synths, für Abwechslung ist genug gesorgt. Eigentlich ist bei SBS für Freunde des "wahren" Metalls alles vorhanden. Nur muss sich das noch herumsprechen. Also: weitersagen. Und die Ritterrüstungen einfach nicht so ernst nehmen. Lieber mal die Kette in den Schrank und 'Pasaulis Visas Kelyje' oder 'Lacrima / Nieks Nepakeis' aufs Ohr. Dann 'Pranaso Sapnas'. Schöne Sprache, keine Frage.
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben