SECHEM - Disputes With My Ba
Mehr über SECHEM
- Genre:
- Oriental Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- FC Metal
- Release:
- 21.12.2018
- In Search of Immortality
- Mummify Me!
- Bird in a Cage
- An Epic Journey To Yam
- Sanehat
- Horus & Seth
- The Shipwrecked Sailor
- Rusty Nail
- Waltz of the Three Fates
- The Doomed Prince
Modern. Orientalisch. In Ordnung.
Die spanische Band SECHEM zelebriert auf ihrem Debütalbum modernen Metal mit orientalischen Einflüssen. Da fällt einem natürlich gleich ORPHANED LAND als Vergleich ein und soweit hergeholt ist das auch nicht. Die Kompositionen erinnern ein ums andere Mal an die Israelis, auch was den Einsatz der recht präsenten Flöten angeht. So nett das in der Theorie klingt: Richtig rund fügen die sich leider nicht ins Gesamtbild ein, klingen oft wie ein Fremdkörper (nicht immer: 'An Epic Journey To Yam' zeigt im Refrain wie es besser geht).
Der weibliche Gesang wird, genretypisch, immer wieder von brülligen männlichen Einwürfen unterbrochen, was hier zumindest nicht so sehr wehtut wie bei manch anderen Bands. Das liegt aber auch daran, dass Sängerin Ikena ihre Sache zwar an sich ganz ordentlich macht, auf Dauer aber recht gleichförmig tönt. Ausbrüche oder Variationen muss man mit der Lupe suchen. Thematisch geht es auf "Disputes with my Ba" um mythologische Themen des alten Ägyptens. Nicht ganz so akademisch wie bei NILE, aber immerhin. Mich persönlich erinnern die Spanier im Verlauf der Dreiviertelstunde musikalisch jedoch immer wieder an BATTLEOAR. Denn ganz wie die Tolkienjünger schafft es die Band trotz theoretisch sehr cooler (und sehr ähnlicher) Ansätze nicht, so richtig mitzureißen. Mir ist das Alles etwas zu bieder und zu brav. Ich möchte jetzt nicht von Weichspülung reden, aber insgesamt würde hier etwas mehr Dreck ganz gut tun. Die Mischung funktioniert nämlich immer dann ganz gut, wenn die Geschwindigkeit angezogen wird und es, wie im erwähnten 'An Epic Journey To Yam', folkig und abwechslungsreich zugeht. Die Produktion ist modern und fast ein wenig steril, wobei so etwas ja durchaus seine Fans hat und in Summe auch zum Gesamtbild passt.
Ich bleibe also nach wie vor auf der Suche nach einer Band, für die ein orientalischer Touch nicht gleichbedeutend mit modernem Metal ist, erkenne aber an, dass es sich bei SECHEM zumindest um eine recht eigenständige Band mit Potential handelt. Und bevor ich jetzt als Anspieltipp noch zum dritten Mal dasselbe Lied zitiere, nenne ich das ruhige Instrumental 'Waltz Of The Three Fates', das zwar definitiv nicht stellvertretend für das Album stehen kann, aber eine schöne Abwechslung darstellt. Ach ja, im abschließenden 'The Doomed Prince', auch kein schlechtes Lied übrigens, schimmern dann doch noch ein paar spanische Wurzeln durch!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Jakob Schnapp