SIKH - One More Piece
Mehr über SIKH
- Genre:
- Nu Metal
- Label:
- Drakkar/Sony BMG
- Release:
- 21.11.2008
- The Quake
- 5 Seasons
- Halcyon Days
- Hollywood
- Hammering The Sun
- Ocean
- Ballad Of The Harmless
- Psychotro
- One More Piece
- Box My Balls
- Slaves Of The 70s (Wisky)
<p>Moderne Klänge aus dem sonnigen Nizza kommen von SIKH, die auf ihrem zweiten Album solide, aber nicht wirklich herausragende Arbeit abliefern.</p>
Warum sich eine französische Modern-Metal-Band nach einer Religion aus dem nördlichen Indien benennt, mag auf den ersten Blick rätselhaft erscheinen. Doch bestimmt ist das ein tiefgründiges Wortspiel und soll uns mehr oder weniger unterschwellig mitteilen, dass organisierte Religion krank (= sick) ist. Wenn man aus Nizza stammt und damit einen der schönsten Strände des Mittelmeers quasi vor der Haustür hat, sollte man eigentlich sowieso weniger zornig sein, finde ich. Wie auch immer diese Dinge liegen mögen, das in meiner Wahrnehmung Geschmackvollste und Gelungenste an "One More Piece", dem zweiten Album von SIKH, ist das total an Salvatore Dali erinnernde Coverbild. Das liegt aber wohl auch daran, dass dieses Album eigentlich nicht in guten Händen ist bei mir, da ich mit so einer Melange aus hartem Alternative Rock, modernem Groove-Metal und Hardcore grundsätzlich schon mal relativ wenig anfangen kann.
Dennoch ist es mir durchaus möglich, objektiv heraus zu hören, dass SIKH ihr Handwerk verstehen und sich an großen Vorbildern wie SEVENDUST, SLIPKNOT oder AS I LAY DYING orientieren. Bei den melodischen Parts hört man für meine Begriffe mal wieder deutlich heraus, dass die späten Alben von FAITH NO MORE wichtige Geburtshelfer der heutigen Alternative-Metal-Szene waren. Songs wie '5 Seasons' oder 'Hollywood' sind nett gemacht, haben eine Menge Power im Allerwertesten und werden Fans der oben genannten Bands bestimmt gefallen. Es gibt aber auch ziemlich ereignisarme Abschnitte auf "One More Piece", vor allem im Mittelteil der Platte fehlt es mir doch arg an Inspiration. Durchgängig einen richtig guten Job macht Sänger Kal, dessen eindringliche und bemerkenswert variable Stimme auch mal einen etwas langweiligeren Song aus dem Sumpf der Durchschnittlichkeit reißen kann.
Weiss nicht so recht, was ich zu "One More Piece" und SIKH sonst noch schreiben soll. Eine in angesagten Gewässern fischende, professionell agierende Band liefert hier halt einen sehr soliden, schwungvollen, aber letztlich doch unspektakulären Tonträger ab, mit dem es sich das Quartett im gesicherten Genre-Mittelfeld gemütlich machen könnte – wenn man das denn will. Live gehen SIKH mit ihrem schnurrenden Groove und ihrer intensiven Performance bestimmt ordentlich ab, da mag es auch nicht so ins Gewicht fallen, dass die Kompositionen an sich nicht besonders aussagekräftig sind. Folglich lautet wie so oft das Fazit: Der harte Kern der Zielgruppe hört mal rein, der Rest wendet sich bedeutenderen Dingen zu.
Anspieltipps: 5 Seasons, Hollywood, Slaves Of The 70s (Wisky)
- Redakteur:
- Martin van der Laan