SOS - Adult Situations
Mehr über SOS
- Genre:
- Dirty Rock'n'Roll
- ∅-Note:
- 8.00
- Release:
- 10.07.2009
- Walk Of Shame
- Fear & Ferocity
- Do You Want To Go Bowling ...?
- Daddy Like
- Wasteland Temptress
- Hypoxyphilia
- Frames
- The Bane Of Joe Smolinsky
- Half Mast
- The Thing Is ...
- Life Of Love And Peace And Harmony
- Separation To Survive
New Yorker Rock'n'Roll mit viel Dampf unter der Haube.
Seit 1995 treiben die New Yorker bereits ihr Unwesen und haben es dabei auf beachtliche fünf Scheiben gebracht. Das neueste Output wurde auf den Namen "Adult Situations" getauft und kommt mit zwölf flotten Songs daher, die irgendwo zwischen Rock, Metal, Punk und Hardcore pendeln. Dabei haben die drei Chefs und ihre zwei Sessionmusiker enorm viel Spaß in den Backen, was sich auch auf die Musik auswirkt und sie für den Zuhörer angenehm kurzweilig werden lässt.
Normalerweise stehe ich nicht so auf diese Art von Dirty-Schrammel-Rock mit gehöriger Punk- und Hardcore-Attitüde, aber im vorliegenden Fall rockt das gewaltig. Herausgekommen sind Songs wie 'Walk Of Shame', 'The Bane Of Joe Smolinsky', 'Hypoxyphilia', 'Life Of Love And Peace And Harmony', die kräftigen 'Fear & Ferocity' und 'Daddy Like' sowie der Mid-Tempo-Hammer 'Wasteland Temptress', die alle viel Feuer besitzen, nie wirklich langweilig werden und immer enorm viel gute Laune versprühen. Die Band konzentriert sich bei ihren Songs auf das Wesentliche, was dadurch zwar arg rudimentär klingt, man sich aber nicht durch allzu viele aufbauende und ausufernde Parts quälen muss. Das machen die New Yorker wirklich gut. Die Gitarristen Teddy und Mike überzeugen mit einigen coolen Riffs und gelegentlichen Gitarreneffekten, die das Gesamtbild äußerst positiv auflockern. Insgesamt muss man festhalten, dass der Sound enorm erdig, dreckig und an manchen Stellen sogar gewollt unsauber ist, was produktionstechnisch wirklich perfekt in Szene gesetzt wurde. Starke Leistung.
Der Gesang von Bassist Adam passt wie die berühmte Faust aufs Auge. Sein Organ ist enorm rotzig und kraftvoll, auf der anderen Seite aber auch sehr melodisch. So trägt und prägt er die gesamten zweiundvierzig Minuten und verdient sich dabei Bestnoten. Trotzdem schafft es der junge Mann nicht, den einzelnen Songs Höhepunkte und Wiedererkennungswerte zu verpassen, um diese für die Ewigkeit in den millionenfachen Gehörgängen zu verankern. Das ist der einzig gravierende Nachteil einer ansonsten echt tadellosen Leistung.
Letztendlich können SOS mit ihrem fünften Werk "Adult Situations" bei mir richtig punkten. Es ist kein bahnbrechendes oder wegweisendes Genrealbum, kann aber handwerklich und vom Spielwitz her mit vielen Szeneveröffentlichungen locker mithalten. Wer also mal wieder krachenden Geradeausrock ohne Weichspüler und doppelten Boden benötigt, sollte die New Yorker mal über ihre Homepage kontaktieren. Richtig enttäuscht dürfte eigentlich niemand so wirklich sein.
Anspieltipps: The Bane Of Joe Smolinsky, Wasteland Temptress, Hypoxyphilia
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Chris Staubach