S A R R A M - Pàthei Màthos
Pàthei Màthos
Mehr über S A R R A M
- Genre:
- Dark Ambient / Drone / Experimental / Post Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Subsound Records
- Release:
- 01.09.2023
- A Floating Sun
- Pàthei Màthos
- Lotus Quest
- Zarola
- Korimai
- Slow Care, Heavy Wires
- Calma
- Long Live, Farewell
01.10.2023 | 13:54
Klangreise von Dark Ambient bis Post Rock.
Bei S A R R A M handelt es sich um das experimentelle Projekt des Valerio Marras aus Sardinien, in dem der Vorliebe zu Dark Ambient, Drone, Post Rock und sogar Doom gefrönt wird. Der Künstler hat schon zig Konzerte absolviert und war bereits auf diversen Festivals am Start, unter anderem beim Dunk!Festival in Belgium sowie beim Schwarzen Herbst in Löbau. 2017 erschien das Debütalbum, das noch aus einem einzigen, 37 Minuten währenden, Track bestand. Sechseinhalb Jahre später sind wir nun beim fünften Album des Künstlers angelangt. Zwar beinhaltet "Pàthei Màthos" im Gegensatz zu "A Bolu, In C" insgesamt acht Titel, dennoch macht ein Anhören des Werkes am Stück Sinn, weil die Tracks des öfteren nahtlos ineinander übergehen. Beim Rauspicken einzelner Lieder würde man ansonsten über einige unschöne, abrupte Enden stolpern. Dennoch gibt es zum Beispiel auch 'Zarola', bei dem die Übergänge weniger fließend sind, das dafür aber, trotz nettem Pianospiel vor ambientem Hintergrund, im Albumkontext ziemlich belanglos vor sich hin plätschert und eher als Albumfüller zu dienen scheint.
"Pàthei Màthos", dessen Titel Agamemnons Aeschylus entlehnt ist, ist übrigens dem Thema "Lernen durch Leiden" gewidmet. Ich musste leider lernen, dass, obwohl ich all den oben erwähnten Genres zugeneigt bin, dieser Umstand keine Garantenstellung birgt, denn 'Korimai' beschert mir zumindest soviel Leid, dass der Wunsch aufkommt, die Skiptaste zu betätigen. Das etwas chaotische Intro ist noch recht verträglich - an den "metallisch-asiatisch" wirkenden Klang kann man sich sogar gewöhnen. Auch an der Stimmfarbe von Dalila Kairos gibt es nichts auszusetzen. Doch irgendwie mag beides nicht zueinanderpassen, wird es doch gegeneinander arbeitend eingesetzt. Grundsätzlich ist die Art des Stimmeinsatzes in diesem Einzelfall fragwürdig. Doch genug unpassende Aspekte aufgezeigt, denn im Übrigen liegt hier ein gelungenes Album vor, das mit dem Titeltrack unter Lili Refrains Beteiligung sogar ein Highlight enthält. Das Flüstern, mit der darüber schwebenden Singstimme der Italienerin, flicht sich perfekt in den Klangteppich ein, der im Verlauf immer intensiver wirkt. Die vokalen Layer scheinen sich ebenfalls zu vervielfältigen.
Der Opener eröffnet "Pàthei Màthos" mit spacig-knarzigen Störgeräuschen, die aber irgendwie in Ambience aufgehen, sprich atmosphärisch anmuten, sowie Tönen von einem Hackbrett - nach Lesen des Promotextes womöglich auch Zitherschlägen - und wirkt im Ganzen wie ein Intro zum Album. 'Lotus Quest' erscheint durch die von Electric und Acoustic Cello erzeugte Melodie, beigesteuert von Tobias Vethake alias Sicker Man, hoffnungsvoller als der vorangegangene Titeltrack. Im sechsten Song wird ein Gitarrenwald, in dem ein hoher Ton mitschwebt, angelegt, was ihm einen postmetallischen Beiklang verschafft. Bei 'Calma' kommt der Spruch "nomen est omen" zum Tragen. Im Vergleich zu Rest des Albums handelt es sich um ein sehr ruhiges, ambientes Stück, dass man auch als luftig bezeichnen kann. Erst erklingen nur einzelne Gitarrentöne, die sich erst etwas später in eine Melodie verwandeln. Moog-artige Soundeffekte geben 'Calma' auch einen leicht spacigen Anstrich. Der Abschlusstrack startet ebenso langsam und ruhig - nur die reduzierte Gitarre ist wahrnehmbar. Sobald das Tempo leicht anzieht, tritt dann eine schöne, angenehme Melodie zutage, die immer weiter abhebt und dadurch aus der Reduktion heraustritt.
Der Aufbau ist zwar nicht neuartig, dennoch bildet das Lied ein hübsches Finale mit wohltuendem Ausdriften, gegen Ende tauchen nur noch kurz männliche Spoken Words auf. Gleiches gilt für das gesamte Album: es wurde - abgesehen vom fünften Titel - eine ohrengefällige, wenn auch wenig innovative, Atmosphäre geschaffen. Jedem Song scheint ein anderes tragendes Instrument zugrunde zu liegen.
"Pàthei Màthos", dessen Titel Agamemnons Aeschylus entlehnt ist, ist übrigens dem Thema "Lernen durch Leiden" gewidmet. Ich musste leider lernen, dass, obwohl ich all den oben erwähnten Genres zugeneigt bin, dieser Umstand keine Garantenstellung birgt, denn 'Korimai' beschert mir zumindest soviel Leid, dass der Wunsch aufkommt, die Skiptaste zu betätigen. Das etwas chaotische Intro ist noch recht verträglich - an den "metallisch-asiatisch" wirkenden Klang kann man sich sogar gewöhnen. Auch an der Stimmfarbe von Dalila Kairos gibt es nichts auszusetzen. Doch irgendwie mag beides nicht zueinanderpassen, wird es doch gegeneinander arbeitend eingesetzt. Grundsätzlich ist die Art des Stimmeinsatzes in diesem Einzelfall fragwürdig. Doch genug unpassende Aspekte aufgezeigt, denn im Übrigen liegt hier ein gelungenes Album vor, das mit dem Titeltrack unter Lili Refrains Beteiligung sogar ein Highlight enthält. Das Flüstern, mit der darüber schwebenden Singstimme der Italienerin, flicht sich perfekt in den Klangteppich ein, der im Verlauf immer intensiver wirkt. Die vokalen Layer scheinen sich ebenfalls zu vervielfältigen.
Der Opener eröffnet "Pàthei Màthos" mit spacig-knarzigen Störgeräuschen, die aber irgendwie in Ambience aufgehen, sprich atmosphärisch anmuten, sowie Tönen von einem Hackbrett - nach Lesen des Promotextes womöglich auch Zitherschlägen - und wirkt im Ganzen wie ein Intro zum Album. 'Lotus Quest' erscheint durch die von Electric und Acoustic Cello erzeugte Melodie, beigesteuert von Tobias Vethake alias Sicker Man, hoffnungsvoller als der vorangegangene Titeltrack. Im sechsten Song wird ein Gitarrenwald, in dem ein hoher Ton mitschwebt, angelegt, was ihm einen postmetallischen Beiklang verschafft. Bei 'Calma' kommt der Spruch "nomen est omen" zum Tragen. Im Vergleich zu Rest des Albums handelt es sich um ein sehr ruhiges, ambientes Stück, dass man auch als luftig bezeichnen kann. Erst erklingen nur einzelne Gitarrentöne, die sich erst etwas später in eine Melodie verwandeln. Moog-artige Soundeffekte geben 'Calma' auch einen leicht spacigen Anstrich. Der Abschlusstrack startet ebenso langsam und ruhig - nur die reduzierte Gitarre ist wahrnehmbar. Sobald das Tempo leicht anzieht, tritt dann eine schöne, angenehme Melodie zutage, die immer weiter abhebt und dadurch aus der Reduktion heraustritt.
Der Aufbau ist zwar nicht neuartig, dennoch bildet das Lied ein hübsches Finale mit wohltuendem Ausdriften, gegen Ende tauchen nur noch kurz männliche Spoken Words auf. Gleiches gilt für das gesamte Album: es wurde - abgesehen vom fünften Titel - eine ohrengefällige, wenn auch wenig innovative, Atmosphäre geschaffen. Jedem Song scheint ein anderes tragendes Instrument zugrunde zu liegen.
Valerio Marras selbst positioniert sich so zu seinem Werk: "Wie jedes Album beschreibt es einen Teil meines Lebens, meiner Existenz durch Klang und Frequenzen. Es ist etwas Tiefes und Authentisches, etwas Spürbares, etwas Reales. Die Erfahrung meiner letzten beiden Platten "Silenzio" und "Albero" brachte mich zu "Pàthei Màthos". Ich musste noch einmal weiter gehen, meine Grenzen noch weiter verschieben und etwas tun, was ich noch nie zuvor getan hatte: Komponieren. Dennoch: Manchmal geht es einfach darum, zu riesigen Klangwellen zusammenzuschweben."
Das ansprechende, undefinierbare Artwork wurde im Übrigen von Animamundi kreiert. Das Album ist sowohl digital als auch als LP verfügbar.
Das ansprechende, undefinierbare Artwork wurde im Übrigen von Animamundi kreiert. Das Album ist sowohl digital als auch als LP verfügbar.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Susanne Schaarschmidt