S.A. ADAMS - Alive In A Dive
Mehr über S.A. Adams
- Genre:
- Punk Rock / Heavy Metal
- Label:
- NIR America / Music Buy Mail
- Release:
- 11.10.2013
- Paste The Glass
- Demons
- Animala
- Pearls, Not Diamonds
- Partings Always Painless
- Back To You
- Two Steps
- Stalker
- Chains That Bind
- Comin' Home
- Kiss Of Death
- Rats
- Mine
Jetzt wird gerockt, Marsch, Marsch!
Authentisch. S.A. ADAMS' Live-Auftritt auf CD gebannt, roh, direkt und erfrischend, wen auch wohl mit etwas Nachbearbeitung. Aber egal. Ups, jetzt habe ich das Fazit bereits vorweg genommen. Aber darauf können wir es nicht beruhen lassen, denn das würde Herrn Adams Unrecht tun. Adams ist nämlich ein Urgestein der Szene und eine fast schon tragische Figur der Musikindustrie. Immer wieder reckte er seinen Kopf heraus aus der Masse, und immer wieder wurde er von der Industrie, schlechten Deals, Labelschwierigkeiten und, als ob das noch nicht genug gewesen wäre, zu guter Letzt auch noch gesundheitlichen Problemen zurückgestoßen in die Fluten der zahlreichen aufstrebenden Bands, aber er ließ sich nie unterkriegen. Ich selbst wurde 2002 auf S.A. ADAMS aufmerksam, als er mit seiner Posse auf dem Bang You Head Festival spielte.
Adams hat seine Wurzeln im Metal der Achtziger, aber auch deutlich in der Punkbewegung der Siebziger. So ist sein Metal gradlinig und meist zügig, eine Melange aus Schweiß und Bier, Kopfschütteln und Pogo. Nicht zu komplizierte Riffs, kraftvolle Melodien, mitsingbare Chöre und kein Bremspedal, so möchte ich die Mischung beschreiben, die sich natürlich gerade auf der Bühne wohlfühlt, mehr noch als auf einem Album. Das beweist "Alive In A Dive" eindrucksvoll, ein Album aufgenommen in einem kleinen Club, und die Aufnahme klingt genau so: als ob man an einem Tisch auf einem Barhocker sitzt irgendwo in den Weiten der USA, mit einer Flasche Bier vor sich und einer kleinen Bühne, auf der drei Kerle viel zu laut rocken und versuchen, mit den Unzulänglichkeiten der Location zurechtzukommen, auch wenn seitens der Produktion ein wenig nachgeholfen wurde. Die Essenz des Rock. Und damit eine Live-Scheibe, die ohne Wenn und Aber eine Empfehlung für echte Rockfans ist, zumal der Querschnitt durch alle seine Soloscheiben auch von der Songauswahl her mehr als gelungen ist.
Bevor ich dieses Review beschließe, kann ich erfreulicherweise darauf hinweisen, dass möglicherweise die Situation für S.A. – mal wieder – positiv aussieht, denn er hat einen neuen Deal an Land gezogen hat, zwar nicht notwendigerweise aufgrund seiner sechs Studioalben, aber die sind wohl Teil des Deals. Aber der Grund sind seine Aufnahmen aus dem Jahr 1986, insgesamt Songs ausreichend für vier Alben, die er zusammen mit Drummer-Star Mike Portnoy eingespielt hat und deren erster Teil als "Unearthed" bereits erschienen ist. Mag er den Deal auch im Schatten des großen Stockschwingers bekommen, so hoffe ich, dass er sich damit einen Namen machen kann, der ihm endlich mehr Anerkennung einbringt, als es bislang der Fall ist.
Bis dahin holt euch "Alive In A Dive", zählt an und rockt!
- Redakteur:
- Frank Jaeger