S.D.D. - Eat It Raw
Mehr über S.D.D.
- Genre:
- Hardcore / Punkrock
- ∅-Note:
- 4.50
- Release:
- 13.03.2009
- Drink With Us
- Another Pie
- King Is Dead
- Voice Behind
- Nameless Fear
Dreckiger, geradliniger Hardcore-Punk-Rock aus Finnland, der nicht so recht zünden möchte.
Die finnischen Rocker von S.D.D. präsentieren uns mit der 5-Track-EP "Eat It Raw" ihr erstes musikalisches Lebenszeichen und haben sich eine Mischung aus Hardcore, Punk und Rock'n'Roll auf ihre noch unbefleckte Fahne geschrieben. MOTÖRHEAD lassen grüßen.
Mit 'Drink With Us' steigt man sehr rotzig und kraftvoll in die folgenden zwanzig Minuten ein. Das ist durchaus fetzig und charmant, was uns die Finnen hier präsentieren, doch objektiv betrachtet ist ihr rotziger Rock'n'Roll eher klassisch und unspektakulär. Dazu trägt auch der etwas schlaffe Gesang von Gitarrist Teemu bei, der in manchen Momenten sogar an die DIMPLE MINDS erinnert. Trotzdem kann der Opener noch mit einem prägnanten Shoutrefrain aufwarten, der in den Bikerclubs durchaus funktionieren könnte. Das folgende 'Another Pie' schlägt in die gleiche Kerbe, holpert aber ein wenig. Die Gitarren wirken etwas unrund und unsauber, was die ganze Sache sehr authentisch macht. Die große musikalische Überraschung erwartet uns mit der Ballade 'King Is Dead', die in der ersten Hälfte mit feinen Akustikgitarren, einem sehr schönen Gesang mit toller zweiter Stimme daherkommt, im zweiten Abschnitt aber durch ein tonal völlig deplaziertes Solo zerstört wird. Grausam. Tut mir echt Leid, das geht aber gar nicht. Hier fehlen Gefühl und Harmonielehre. 'Voice Behind' kehrt dann wieder zu den Wurzeln zurück, überrascht mit dem Hardcoreorgan von Bassist Jone und ist dadurch viel roher und rauer ausgefallen als die vorherigen Songs. Zum Abschluss packen S.D.D. mit 'Nameless Fear' noch einmal den rotzigen MOTÖRHEAD-Rock aus, bei dem sie mir insgesamt noch die beste Figur machen.
"Eat It Raw" ist tatsächlich ein ungeschönter Brocken, der aber ein paar Feinschliffarbeiten unbedingt nötig hat. Das ist unterster Standard, der vielleicht in lokalen Szenekneipen durchaus für Spaß und Bierlaune sorgen könnte, auf internationaler Ebene aber nicht viel Land sehen dürfte. Wer sich dennoch irgendwie angesprochen fühlt, sollte die Band direkt kontaktieren.
Anspieltipps: Drink With Us, Nameless Fear
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Chris Staubach