S.I.N. - Equilibrium
Mehr über S.I.N.
- Genre:
- Melodic Metal
- Label:
- AOR Heaven / Soulfood
- Release:
- 23.09.2005
- Nail It To The Wall
- One Small Voice
- It's Forever
- Walk Away
- Fight For My Life
- The Reason
- Johnny's Running
- Nightwinds
- For Getting Over Us
- Winding Road
Die deutsch-britische Metalcombo S.I.N. bringt mit "Equilibrium" nach "Somewhere Into Nowhere" aus dem Jahre 2002 nun ihr zweites Studiowerk heraus. Spieltechnisch hochgradig gesegnet und mit Jason Marks einen Sänger im Gepäck, der an einem guten Tag locker mit Größen wie Geoff Tate (QUEENSRYCHE) oder John West (FEINSTEIN) mithalten kann, fallen trotzdem einige Dinge störend auf, für die die Band selbst nicht vollständig verantwortlich gemacht werden kann.
Über dem gesammten Album schwebt zweifellos ständig ein gewisser "Operation:Mindcrime"-Nebel der sich vor allem durch die Stimme von Jason Marks manifestiert. Auch das Songwriting ist an die Herren von QUEENSYRCHE angelehnt, wenn auch nicht in ganz so progessivem Gewand. Die meisten Songs sind eigentlich klar im melodischen Hard Rock anzusiedeln. Nummern wir 'Fight For My Life', 'The Reason' oder auch 'Nightwinds' leben eher von groovenden Riffs als von schnellen Doublebassrhythmen. Auch für das romantische Gemüt wird etwas geboten. Bei 'Walk Away' und 'For Getting Over Us' lässt man kraftvolle, balladeske Stücke vom Stapel.
Was der Platte fehlt, ist eigentlich mal so ein richtiger Kracher. Zu viele Songs treten einfach nicht aus dem einheitlichen Klangbild heraus und geraten sehr schnell wieder in Vergessenheit. Auch nach mehreren Durchläufen bleibt wenig vom Songmaterial beim Zuhörer hängen, da vieles auch sehr altbekannt klingt.
Einen faden Beigeschmack hinterlässt eindeutig der viel zu sterile und glatt gebügelte Sound! Die Drums klingen derart nach Plastik, dass sämtliches Feeling, das Schlagwerker Alex Hlousek mit Sicherheit besitzt, fast nicht mehr zu erkennen ist. Klar sind die Gitarren rockig, die Keyboards mit Bedacht eingesetzt und natürlich hat Jason Marks die perfekte Stimme für melodischen Metal, aber dieser überproduzierte Sound lässt einen sehr viele Details einfach überhören. Rauer, kantiger, roher und somit lebendiger wäre eine echte Verbesserung gewesen.
Anspieltipps: One Small Voice, It's Forever, The Reason
- Redakteur:
- Marc Wüstenhagen