S.O.V. - The Maloik
Mehr über S.O.V.
- Genre:
- Deathcore/Metalcore
- Release:
- 28.03.2008
- Intro
- Black Hole Of Sorrow
- Forge Of Darkness
- Victim Of Ignorance
- Bitter ENd Of Trust And Humanity
- Stitches And Stigma
- Rebirth
- Ignore My Destiny
- Engine Of My Hate
- Wretched Soul
- Compliance
- Silence Means Consent
Knapp zehn Jahre existiert die Band S.O.V., was ein Akronym für SPEECH OF VISIONS ist, inzwischen schon. Kurz vor dem zehnjährigen Jubiläum wird die Metal-Welt nun mit dem Album "The Maloik" beehrt.
Musikalisch sind die Jungs um den neuen Sänger Ralf Löwenbrück vor allen Dingen im Metalcore- bzw. Deathcore-Fahrwasser angesiedelt und machen ihre Arbeit prinzipiell auch recht gut. Auffällig sind dabei die immer wieder aufblitzenden schwedischen Gitarrenläufe, die dem Metalcore-Alltag doch einiges an Tiefe verleihen. Parallelen zu HEAVEN SHALL BURN oder auch ein wenig zu FEAR MY THOUGHTS sind dabei nicht von der Hand zu weisen. Auf der anderen Seite gibt es leider kaum Überraschungen. Alle Songs bewegen sich in etwa im selben musikalischen Bereich. Das ist meiner Meinung nach sehr schade, denn gerade dem total überfüllten Metalcore-Markt täten ein paar Innovationen wirklich gut. Dabei haben S.O.V. eigentlich schon einen kleinen Schritt in Richtung eigener Stil getan: Die Kombination der Gitarrenmelodien im Stile von (alten) IN FLAMES oder AT THE GATES mit den für Hardcore typischen Breaks und Shouts passt stellenweise wirklich wie der sprichwörtliche Arsch auf den Eimer und bringt mich innerlich zum Mittanzen. Songs wie beispielsweise 'Wretched Soul' oder 'Ignore My Destiny' sind wirklich gut gelungen und würden sicher den einen oder anderen geneigten Metaller dazu animieren, sich die Birne weich zu schütteln.
Was mir allerdings nicht so richtig klar werden möchte, ist, warum man sich gerade in den Hardcore- bzw. Metalcore-lastigen Parts so auf die traditionelle Schule versteift. Die Uptempo-Stellen zwischen den einzelnen Strophen und Refrains sind leider bestenfalls Durchschnitt. So geht es mir tatsächlich so, dass ich während der Blasts (in Ermangelung eines besser passenden Begriffs nenne ich die Stellen mal so, auch wenn da kaum Parallelen zu "echtem" Blastbeat bestehen) die meiste Zeit einfach warte, dass der Song endlich weitergeht. Versteht mich nicht falsch, ich liebe Geknüppel. Aber eben nur "richtiges" Geknüppel. Wieso sich S.O.V. nicht etwas weiter aus dem Fenster lehnen und nur ganz selten von dem stumpfen Snare-Drum-Gehämmer abrücken, kann ich nicht sagen.
Insgesamt sehe ich vor allen Dingen im Drumming eine Menge Potential für Verbesserung; ich denke, S.O.V. müssen in dem Bereich kräftig nachlegen. Dass man sicherlich zu mehr fähig ist, merkt man beispielsweise am Ende des Rauswerfers 'Silence Means Consent', bei dem man zwar kaum mehr gemacht hat, als das Drumming am Schluss mit Doublebass anstatt mit vereinzelten Kicks zu unterlegen, aber selbst das klingt in Verbindung mit den doppelläufigen Gitarren schon wesentlich dichter und geiler als viele andere vergleichbare Parts auf "The Maloik". Mehr Fantasie in der Artillerie ist hier wirklich bitter nötig, wenn man einen eigenen Platz im hart umkämpften Metalcore-Revier für sich beanspruchen möchte. Gerade an oben genannte Bands wie HEAVEN SHALL BURN kommen S.O.V. aufgrund solcher Unzulänglichkeiten nicht heran, auch wenn das Potential vorhanden ist.
Insgesamt ist "The Maloik" durchaus ein stabiles Album. Die schwedischen Gitarrenläufe und die tollen Melodien zaubern mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Demgegenüber steht aber leider das Drumming, das, besonders wenn man "The Maloik" mit Kopfhörern hört, teilweise sogar nerven kann und den Jungs momentan noch die Möglichkeit verwehrt, zu den "Großen" in der Szene zu gehören. Ich denke aber trotzdem, dass der Rundling zumindest eingefleischten Metalcore-Jüngern gefallen wird, auch wenn auf S.O.V. noch etwas Arbeit in Sachen Schießbude zukommt.
Anspieltipps: Black Hole Of Sorrow, Ignore My Destiny, Wretched Soul, Silence Means Consent
- Redakteur:
- Hagen Kempf