SáVER - They Came With Sunlight
Mehr über Sáver
- Genre:
- Sludge / Post Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Pelagic Records
- Release:
- 08.03.2019
- Distant Path
- I, Vanish
- Influx
- How They Envisioned Life
- Dissolve To Ashes
- Altered Light
Kein greifbares Konzept im Wust aus Riffs und Aggressionen
Eigentlich sind Sludge-Alben von Pelagic Records jederzeit eine Bereicherung für die gesamte Szene; das Label gilt als einer der Branchehführer im dreckigen riffbetonten Segment und hat diese Vormachstellung in den vergangenen Jahren unzählige Male unter Beweis gestellt. Allerdings muss man nicht jeden Brocken einfach so schlucken, den die Herrschaften vor Ort in ihr Programm aufnehmen - und damit wären wir dann auch bei "They Came With Sunlight", dem aktuellen Longplayer von SÁVER, der nicht nur wegen seiner sperrigen, undurchdringlichen Sounds und seiner eher langatmigen, gequälten Arrangements schnell durchs Raster fällt.
Von der ersten Sekunde an stellt sich der Eindruck ein, dass hier Brachiales lediglich der Brachialität wegen kredenzt werden soll. Da gibt es aggressive Vocal-Einschübe und mitunter epische, aber dennoch verstörende Riffabfolgen, die eigentlich zum Standard einer jeden Post-Metal-Veröffentlichung zählen, hier aber irgendwie nicht so recht zueinanderfinden wollen. Vor allem die ausgedehnten Instrumental-Parts verstricken sich irgendwann in ihren eigenen kruden Strukturen und erzeugen ein nicht näher greifbares Gefühl von Klaustrophobie und Beklemmung, das man hier grundsätzlich begrüßen würde, jedoch irgendwie kein Hand und Fuß hat, weil es nie den erwünschten Intensitätslevel erreicht. Genau das versucht SÁVER im letzten Drittel dann durch einige wütende Hardcore-Parts zu kompensieren, um zumindest in Sachen Heavyness jederzeit auf der Höhe zu sein. Wo NEUROSIS, CULT OF LUNA und Co. jedoch immer wieder mit blitzsauber eingeflochtenen Überraschungseffekten punkten, ist bei SÁVER aber leider nicht sonderlich viel zu holen.
"They Came With Sunlight" ist abgrundtief böse und durchweg gegen den Strom - aber der bloße Effekt alleine reißt nicht heraus, was beim Songwriting schiefgelaufen ist. Wer Sludge kompromisslos und ursprünglich braucht, wird hier gegebenenfalls trotzdem auf seine Kosten kommen. Aus dem Hause Pelagic Records hat man in dieser Sparte aber schon deutlich stärkere Kost aufgetischt bekommen!
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes