SAATTUE - Jäähyvästi
Mehr über Saattue
- Genre:
- Doom
- Label:
- Spikefarm Records / Soulfood
- Release:
- 07.03.2008
- Ikiuneen
- Vieraaseen Multaan
- Luutarhuri
- Hyiseen Veteen
- Jäähyvästi
- Kaaosmaa
- Varjojen Saatue
SAATTUE - man erkennt's unschwer am Namen- stammen aus Finnland und sind mitunter eine der wenigen Nachwuchsbands aus der Nation der tausend Seen, die sich nachhaltig von der morbiden Atmosphäre der landeseigenen Düsternis hat inspirieren lassen. Statt flotte Keyboards und bombastischen Einheitsbrei schwört diese junge Truppe auf beschwerliche Doom-Riffs und beschwörerische Melodien, klingen aufgrund ihrer leichten Folk-Einflüsse letztendlich sogar ein wenig wie SENTENCED in Slow-Motion.
Kern der Musik ist dabei sicherlich der erhabene Gesang von Frontmann Tuukka Koskinen, der seine Texte mit ähnlich Inbrunst ins Mikro flüstert wie seine britischen Partners in Crime, Nick Holmes und Aaron Stainthorpe, in ihren besten Zeiten. Alleine diese Grundvoraussetzung schafft dem finnischen Sextett eine solide Grundlage für die Entstehung eines subtil strukturierten Doom-Sounds, der innerhalb der sieben Songs auf majestätischen Gitarren und einer vorzüglichen, leichten Keyboard-Untermalung fußt.
Im Gegensatz zur allgemeinen Konkurrenz legen SAATTUE allerdings gesteigerten Wert auf leichte Nachvollziehbarkeit, so dass es kaum verwundert, wenn man die eine oder andere Melodie bereits nach dem ersten Durchlauf gespeichert hat. Zwar stellt man diesen Aspekt in keinster Weise in den Vordergrund, schafft es aber absolut glänzend, so manchen unterschwellig eingängigen Part in die Kompositionen zu pflanzen, ohne dass dies eine penetrierende Wirkung hat. Wahrscheinlich ist deswegen auch die Nähe zu SENTENCED so häufig zu spüren, wobei die damit verknüpfte Massentauglichkeit des SAATTUE-Materials erheblich angezweifelt werden kann. Zu viele Details verbergen sich in den zahlreichen Fragmenten, zu morbid ist die Atmosphäre und zu episch erscheinen die Arrangements, als dass SAATTUE sich auf Anhieb an allen Fronten durchsetzen könnten. Und dennoch ist ihre Musik gezeichnet von düsterer Leidenschaft und verstecktem, heroischem Anmut, der sich besonders im letzten Song 'Vajojen Saattuue' mannigfaltig verbreitet und ein brillantes, bisweilen auch außergewöhnliches Album grazil beschließt.
Liebhaber epischer Doom-Klänge sollten sich also nicht lange bitten lassen, denn auf "Jäähyvästi" ist so manche fantastische Komposition verborgen, die das Genre endlich auch weider mit einem finnischen Beitrag bereichert. Den Namen SAATTUE wird man sich jedenfalls für die Zukunft merken müssen!
Anspieltipps: Varjojen Saattue, Luutarhuri, Jäähyvästi
- Redakteur:
- Björn Backes