SABATON - Fist For Fight
Mehr über Sabaton
- Genre:
- Powermetal
- Label:
- Underground Symphony
- Introduction
- Hellrider
- Endless Nights
- Metalizer
- Burn Your Crosses
- The Hammer Has Fallen
- Hail To The King
- Shadows
- Thunderstorm
- Master Of The World
- Guten Nacht
Dass man auch mit -absichtlich- klischeebeladenen Dummbatztexten ein tolles Demo abliefern kann, beweisen SABATON aus Schweden, deren Eigenproduktion “Fist For Fight” bei uns über Hellion Records (http://www.hellionrecords.de) vertrieben wird und als schickes Digipack daherkommt.
Wer so wie ich die Musik von NIGHTWISH immer ganz geil fand, aber mit Tarja's Gejammer so seine Probleme hat, der ist hier goldrichtig. SABATON klingen vor allem in den keyboardlastigen Passagen ziemlich nach NIGHTWISH, gepaart mit einem deutlich Kai Hansen-beeinflussten Gitarrenspiel und leider auch leichten Hamsterfell-Anleihen.
Allerdings gibt es hier statt Operngejammer knallharten Metalgesang auf die Mütze, der tief und rau nach Zigaretten und Whisky klingt, nicht ganz so rotzig wie Lemmy, aber in ähnlicher Stimmlage. Das gibt dem Ganzen natürlich einen wesentlich treibenderen Charakter als dem zarten Nacht(wunsch)gewächs. Kurz gesagt: Dieses Demo kann alles. Außer langweilen und Kaffee kochen. Ich hatte seit langer Zeit nicht mehr spontan soviel Spaß an einer mit völlig unbekannten Band.
Das Album geht quasi über die volle Distanz kräftig nach vorn los, besteht zum grossen Teil aus Uptempo-Powermetal-Songs, als Bonus gibt es noch die Mitgröhl-Hymne „Masters Of The World“ sowie die Ballade „The Hammer Has Fallen“, von der sich viele Genregrößen noch was abschneiden könnten, gehen deren Balladenversuche ja schon gern mal in die Hose.
Thematisch zumindest bewegen wir uns auf sicherem Terrain: Untote Biker („Into Hell We Ride Fast As Lightning...“, Hellrider), aufgeklärte Christenhasser („ Burn Your Crosses, Make Way For Science / Christ Has Only Caused Pain And Violence“, Burn Your Crosses), Bewohner von Mittelerde („Black Knights Of Sauron / You're Made Of Iron“, Shadows) sowie natürlich ECHTE METALLER bevölkern die Lyrics. Doch wie gesagt ist das völlig okay, da die Band durchaus weiss, dass sie hier Klischees breit tritt. Sie tun das absichtlich, da es zur Mucke passt, wie sie meinen – und damit haben sie recht, auch wenn es sich keinesfalls um Kaspermucke handelt sondern vielmehr um richtig druckvollen, abwechslungsreichen Partymetal. Die Idiotie der Texte erhöht natürlich auch den Wiedererkennungs- und Mitgröhl-Faktor in angetrunkenem Zustand ungemein, was in diesem Genre sicher von Vorteil ist.
Von den Leistungen der Mucker her gibt es bei SABATON rein gar nichts zu meckern, die Herren wissen ihre Instrumente kunstfertig zu bedienen und dieses Können songdienlich einzusetzen.
Der Sound des Albums klingt so gar nicht nach Demo, sondern enorm druckvoll und professionell, was bei näherem Hinsehen aber gar nicht so sehr verwundert, ist die Hälfte des Materials zwar unter Eigenregie, aber immerhin im legendären Abyss-Studio aufgenommen.
Alles in Allem möchte ich dieses Album in erster Linie denen ans Herz legen, die immer noch auf das NIGHTWISH-Instrumentalalbum warten, ebenso aber auch allen Freunden von Powermetal, der ohne großen Anspruch vor allem Spass macht, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Dieses Album wird sicher viele Freunde finden und von SABATON haben wir definitiv nicht zum letzten Mal gehört!
Anspieltipps: Hellrider, Metalizer, Shadows, Masters Of The World
- Redakteur:
- Philipp von dem Knesebeck