SABATON - Heroes
Mehr über Sabaton
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 16.05.2014
- Night Witches
- No Bullets Fly
- Smoking Snakes
- Inmate 4859
- To Hell and Back
- The Ballad Of Bull
- Resist And Bite
- Soldiers Of 3 Armies
- Far From The Fame
- Hearts Of Iron
Helden auf der Überholspur
Wenn eine Band für einen kometenhaften Aufstieg steht, dann ist es SABATON. Allein in den letzten Monaten entwickelte sich das letzte Studioalbum "Carolus Rex" zum absoluten Bestseller, eine Tour mit IRON MAIDEN und eine Show vor 500.000(!) euphorischen Zuschauern beim polnischen Woodstock Open Air folgten. Selbst der Abgang von drei Mitgliedern konnte die Schwermetallmaschinerie aus Schweden nicht stoppen, sodass es nicht verwundert, dass auch ihr neuster Streich "Heroes" den Heldenmarsch fortsetzen kann. Die drei Neuankömmlinge fügen sich bestens in das von Brodèn und Sundström gestaltete Unterfangen ein und sorgen dafür, dass SABATON nicht auf der Stelle tritt. Thematisch weiß man, was man von seinen Lieblingen zu erwarten hat. Bei "Heroes" liegt der konzeptionelle Fokus auf den Helden der Kriege und Schlachten des 20. Jahrhunderts, die dementsprechend musikalisch untermalt werden.
Gleich zu Beginn stampft 'Night Witches' in typischer SABATON-Manier drauf los, wobei der Opener durch Männerchöre zum Ohrwurm avanciert. Dem folgen mit 'No Bullets Fly' ein rockiger Bühnendosenöffner (Fans, ölt schon einmal eure Kehlen) und mit 'Smoking Snakes' ein Song, der vor Epik und Inbrunst nur so strotzt. 'Inmate 4859' behandelt wiederum die Geschichte vom polnischen Soldaten Witold Pilecki, der freiwillig ins Konzentrationslager Auschwitz ging, um sich Zeugnis über den Horror und jene Massenmorde zu verschaffen, die dort stattfanden. Dementsprechend atmosphärisch und düster gestaltet sich der Track und entwickelt sich mit seinem schleppenden Tempo und seiner Intensivität als absoluter Hinhörer. Ebenso außergewöhnlich, aber in eine komplett andere Richtung tendierend, trällert 'To Hell And Back' vor sich hin: Mit dominierenden Keyboards, sowie leichtem Disco- und Folk-Allüren passt dieser sich dennoch gut ins Songgefüge ein und verleiht "Heroes" ein abwechslungsreiches Feeling. Danach dürfen die Taschentücher ausgepackt werden. 'The Ballad Of Bull' ist eine astreine Pianoballade, die am Ende durch kräftige Gitarren begleitet und durch das Gesangsorgan Brodéns dominiert wird.
Im weiteren Verlauf geht SABATON jedoch wieder gewohnte Wege: 'Resist And Bite' ist etwas gitarrenorientierter, 'Soldier Of 3 Armies' packt abermals den Epikhammer aus und nachdem man 'Far From The Fame' ein paar Durchgänge geschenkt hat, sieht man in ihm einen absoluten Hit, der die Anhänger definitiv in den Bann ziehen wird. Abgeschlossen wird "Heroes" von einer Hymne erster Güte. 'Hearts Of Iron' hätte typischer nicht ausfallen können und vereinigt zu guter letzt jegliche SABATON-Trademarks, die man in den letzten Jahren so lieb gewonnen hat.
Ein kleiner Kritikpunkt wird man in der geringen Spielzeit von gerade einmal 37 Minuten sehen, doch getreu dem Motto "In der Kürze liegt die Würze" wären drei, vier zusätzliche Songs eventuell zuviel des Guten gewesen. Gegner der Band jedenfalls wird man auch im siebten Anlauf nicht auf die eigene Seite locken können, doch mit diesem Vorwand gingen Brodèn, Sundström und Co. schließlich auch nicht ins Studio. So schaffen es die fünf Nordlichter mit scheinbar müheloser Lockerheit die Klasse und das hohe Niveau des Vorgängers zu halten. An "Heroes" und seinen teils überraschenden, teils so typischen Facetten wird man noch lange seine Freude haben. Die Herren blicken auf eine goldene Zukunft: Ein eigenes Festival in Falun, eine kommende "Heroes World Tour 2014-2016" und die Gewissheit, dass man mit eben "Heroes" alles richtig gemacht hat, was soll da eigentlich noch kommen?
Anspieltipps: Night Witches, Inmate 4859, Far From The Fame, Hearts Of Iron
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp