SACRAL NIGHT - Le diadème d'argent
Mehr über Sacral Night
- Genre:
- Heavy Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- No Remorse Records
- Release:
- 01.07.2022
- Les miroirs de la lune
- Par delà les luers sépulcrales
- L'archange aux yeux de feu
- Conquérant des lumières
- L'ode infini
- Une dernière étoile avant Sirius
- Le diadème d'argent
- La seconde élégie d'un ange
- Prêtresse de l'Atlantide
Die dunklen Mächte beschwört man am besten auf Französisch.
Es hat sich einiges verändert im Hause SACRAL NIGHT. War das Debüt "Ancient Remains" aus dem Jahr 2019 noch ausschließlich in englischer Sprache, so sind die Titel des aktuellen Albums "Le diadème d'argent" komplett auf Französisch. Auch hat die Band mit No Remorse Records ein passendes neues Label gefunden, das für seine hohe Qualität bekannt ist. Stilistisch ist allerdings vieles beim Alten geblieben. Die Anklänge an MERCYFUL FATE, ATTIC, DISSECTION und TRIBULATION sind weiterhin da, doch hat die Melange durch die französischen Texte etwas Geheimnisvolles und Faszinierendes bekommen. Die Gesangslinien sind ähnlich kühn wie bei MERCYFUL FATE und KING DIAMOND, jedoch ohne den bekannten extremen Gebrauch des Falsetts.
Mit ihrem neuen Album sollte sich die Band in die Herzen vieler Fans des leicht obskuren Metals traditioneller Prägung spielen. Wir erleben ja gerade eine herausragende Phase des französischen Undergrounds. SACRAL NIGHT kann aber die ebenfalls großartigen Veröffentlichungen von HERZEL, TENTATION oder MEURTRIÈRES sogar noch übertreffen. Ein besonderes Lob gilt der ausgezeichneten Produktion, die man sich gar nicht besser wünschen könnte.
Was macht "Le diadème d'argent" nun so besonders? Auch wenn die Intonation nicht immer ganz einwandfrei ist, so zeichnet sich der oft mehrstimmige Gesang durch Leidenschaft und einen ganz eigenen Charakter aus, den ich mal versuchsweise als metallische Spielart der schwarzen Romantik bezeichnen würde. Bereits der Opener 'Les miroirs de la lune' entführt uns mit treibenden Drums und fabelhaften Gitarren in die Welt des Okkulten und namenloser Rituale, die einen bis zum Ausklang des Albums gefangen hält. Es ist einfach diese besondere beschwörende Atmosphäre, die die Songs auf "Le diadème d'argent" auszeichnet. Kombiniert wird das Ganze mit Einflüssen aus dem Black Metal - insbesondere bei Gitarren und Schlagzeug. Das kurze Zwischenspiel 'Par delà les lueurs sépulcrales' verrät eine Vorliebe für das Sakral-Opernhafte. 'L'archange aux yeux de feu' und 'Une dernière étoile avant Sirius' nähern sich dem Black Metal an, ohne auf das genretypische Gekeife zurückzugreifen.
'Conquérant des lumières' punktet wieder mit großartigen Gitarren und einem hymnischen Refrain. 'L'ode infinie' könnte man schon beinahe als episch bezeichnen. Bei 'La seconde élégie d'un ange' fühlt man sich, was die Gitarrenarbeit angeht, ein wenig an 'Hallowed Be Thy Name' erinnert. Höhepunkt des Albums ist der majestätische Closer 'Prêtresse de l'Atlantide' mit seinen gefühlvollen Keyboards, dem mitreißenden Gesang und Gitarren, die einfach nur zum Niederknien sind.
Für mich ist "Le diadème d'argent" schon jetzt ein kommender Underground-Klassiker.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Jens Wilkens