SACRIFICE - Torment In Fire (Re-Release)
Mehr über Sacrifice
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- High Roller Records
- Release:
- 18.11.2022
- The Awakening
- Sacrifice
- Turn In Your Grave
- Homicidal Breath
- Warrior Of Death
- Infernal Visions
- Burned At The Stake
- Necronomicon
- The Exorcism
- Possession
- Decapitation
- Beyond Death
Re-Release eines räudigen Extreme-Metal-Klassikers.
Es ist bis heute nicht vernunftsmäßig zu erklären, warum kanadischen Speed-Metal-Combos erst viele Jahre später jener Ruhm zugesprochen wurde, den die Bands der ersten Welle schon Anfang der 80er verdient hätten. Seien es nun RAZOR, EXCITER oder auch SACRIFICE - ihren Kultstatus haben diese Acts erst posthum erhalten, als im Zuge der ersten Gehversuche der Black-Metal-Bewegung der Fokus auf einige Raubeine geworfen wurde, die eine Dekade zuvor markante Grundsteine gelegt hatten.
Warum dieser Status absolut berechtigt bleibt, zeigt nun die Welle an Re-Releases aus dem Hause SACRIFICE, die den ersten Schwung der in Toronto ansässigen Band neu belebt und noch einmal zeigt, dass die Herren Urbinato (Vocals) und Rico (Gitarre) schon bei ihren ersten vermeintlich primitiven Gehversuchen einen Charme entwickeln konnten, der dem rohen Zungenschlag von SLAYER und Co. in kaum etwas nachgsetanden hat. Vor allem Araya, King und Co. dürften bei der Entstehung des Materials von "Torment In Fire", dem 1985 aufgezeichneten Debüt, von entscheidender Bedeutung gewesen sein, orientiert sich doch vor allem das extrem schnelle Gitarrenspiel an den ersten beiden SLAYER-Alben und kreiert dabei ebenfalls Momente, die man bei "Show No Mercy" und "Hell Awaits" noch als die Wiege der absolut extremen Metal-Spielart identifizieren wollte.
Songs wie 'Sacrifice', 'Warrior Of Death' und ganz besonders 'Infernal Visions' sind mitunter der räudigste Thrash, den der amerikanische Norden im goldenen Jahrzehnt zusammengetragen hat, wenngleich mit einer verdammt rumpeligen Produktion versehen, die so manches Detail im steten Geprügel verschwinden ließ. Die Rhythmussektion ist sehr dominant und untrergräbt hin und wieder Ricos geniale Leads, was womöglich auch erklärt, dass die schiere Genialität dieser Band nicht im Sinne von unbeschwertem Songwriting verstanden wurde, sondern tatsächlich als primitive Ballerei einer vom Punk geprägten Bande unkontrolliert musizierender Jungspunde. Knapp 40 Jahre später ist man hier sicher ein bisschen schlauer, nicht zuletzt weil SACRIFICE inzwischen auch im Bewusstsein vieler Speed-Metal-Liebhaber längst angekommen ist. Und genau dort sollte die Band auch weiterhin bleiben, nicht zuletzt wegen dieses wahnwitzigen Prügel-Einstands, mit dem sie sich seinerzeit erstmals auf der internationalen Bildfläche präsentiert hat. SLAYER-Fans der allerersten Stunde sollten "Torment In Fire" längst annektiert haben; falls jedoch nicht, ist dieser Re-Release nun die letzte Aufforderung!
Anspieltipps: Beyond Death, Infernal Visions, Possession
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes