SADAKO - Hikikomori
Mehr über Sadako
- Genre:
- Rock/Crossover
- Label:
- Transwaved
- Release:
- 28.12.2007
- Devil's Work (Intro)
- Of Butterflies
- The Blink Of An Eye Shows Me You Care
- Hikikomori
- Insects
- Ikuko
- Bigger The Lie
- Bodyworks
- Scream Genocide
- Little Itches
- Chapter I: New Silent Home
- Chapter II: Something's Glowing In The Night
- Chapter III: Beloved Enemies Coming Near - The Red Eye Found Its Destination
Ich glaube, ich sagte es schon einmal: Japan ist in. Mangas, Animes und natürlich J-Rock bis zum Abwinken. Umso erstaunlicher ist es, dass eine der originellsten Bands nicht etwa aus Japan, sondern tatsächlich aus Österreich kommt. SADAKO nennt sich die Band, die nun mit "Hikikomori" ihr zweites Album veröffentlicht. Während das Debüt "Bedtimestories" mit unkonventienellen Tönen eher Kopfkratzen als Lobeshymnen auslöste, präsentiert sich der Nachfolger deutlich geradliniger und greifbarer, ohne jedoch den experimentellen Charakter zu verlieren.
Die Dreizehn scheint für SADAKO eine Glückszahl zu sein, denn dreizehn Titel befinden sich auf dem neuen Album und setzen sich wie Bausteine aufeinander. Die Wand, die dabei herauskommt, ist stark, rau und weist trotzdem feine Details auf. So in etwa ist auch die Musik selbst, die auf "Hikikomori" dargeboten wird. Harte Gitarren und krachende Bass-Lines sind hier Usus, aber es gibt auch noch so viel mehr zu entdecken. So bedienen sich SADAKO immer wieder gerne aus der Industrial-Ecke und fügen elektronische Elemente ungeniert in ihre Kompositionen ein. Das Intro 'Devil's Work' legt eine völlig falsche Industrial-Fährte, die direkt mit dem Hammer 'Of Butterflies ...' terminiert wird [wie bitte? - d. Red.], doch eingewoben werden Computerklänge trotzdem öfter - allen voran zum Beispiel im Titeltrack oder den letzten drei Songs. Diese bilden ein kleines Epos, eine Fortsetzung der 'La Ultima Hora'-Sage, die bereits mit "Bedtimestories" begonnen wurde. Aber nicht nur der Industrial steht hier Pate, es wird auch kräftig in die Metal-Regale gegriffen, was für den nötigen Drive sorgt und gleichzeitig zeigt, dass sich die SADAKO-Jungs nicht zu sehr in ihren Spielereien verirren. Die existieren nämlich nach wie vor, treten aber seltener in den Vordergrund und sind so ein nettes Beiwerk, das das Album nur interessanter macht. Außerdem gibt es immer wieder überraschende Elemente, weiblichen Gesang zum Beispiel, und sogar ein Pfadfinderchor kommt zum Einsatz.
Fazit: Hier stimmt es einfach von hinten bis vorne. Idee, Musik, visuelle Präsentation - alles kann getrost mit einem Plus versehen werden. SADAKO scheinen nun ihren Stil gefunden zu haben. Es bleibt zu hoffen, dass sie diesen nun weiter ausbauen, denn Raum für Entwicklung gibt es noch allemal. Trotzdem ist "Hikikomoro" bereits ein Album, das sich wirklich lohnt. Wer also harte Klänge mag, elektronischen Elementen nicht abgeneigt ist und experimentelle Spielweisen interessant findet, der findet hier ein Gourmet-Menü.
Anspieltipps: Ikuko, Chapter I: New Silent Home, Hikikomori, Little Itches
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel