SADISM UNBOUND - Sadism Unbound
Mehr über Sadism Unbound
- Genre:
- Black Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 11.09.2012
- Intro
- Purify by Fire
- Out in the Woods
- Debauched by Flesh
- I am the Knife
- Feel the Pain
Die Bühne als Studio für schwarze Spartaner.
Das nenne ich mal unkonventionell! SADISM UNBOUND aus dem Rheinland scheißen auf einen sichtbaren Titel und Bandnamen auf ihrer aktuellen und (laut metal-archives) selbst-betitelten Live-EP. Auch ein Artwork sucht man vergebens. Die Digipak-Hülle ist einfach ein Muster in Blutrot und Schwarz.
Erst beim öffnen des Case sieht man innen links das Logo der Band und wenn man dann noch den rot-schwarzen Rohling hebt sieht man neben der Fratze des Fronters Plorator auch die sechs Tracks plus Intro, die diese Scheibe beinhaltet.
Auch die erwähnten Songs sind recht orthodox aufgenommen worden. Denn es handelt sich nämlich um einen Live-Mitschnitt vom Kölner Rhein In Blood aus dem Frühjahr 2012. Böse Zungen würden nun behaupten, dass zwei Demos noch keine Live-CD rechtfertigen, aber in diesem Fall ist es nicht so einfach. Denn SADISM UNBOUND sind eine Live-Band durch und durch. Jeder, der schon mal das Vergnügen hatte, die Jungs auf der Bühne zu erleben, wird bestätigen, dass besonders ihr agiler Sänger mit seinen Grimassen und seiner Gestik auf jeden Fall einen exzellenten Anheizer hermacht. Ein wichtiger Faktor ist dabei aber auch die Optik. Denn die Band spielt geschlossen Oberkörper frei und blutüberströmt, wie man es sonst nur von DEBAUCHERY oder HAEMORRHAGE her kennt.
Abseits vom Bluteinsatz findet man trotz der Genrebezeichnung "Black-Death Metal" wenig wieder, was wirklich an Death Metal erinnert. Gerade so ein Song wie 'Purify By Fire' ist zu 100% im Schwarzmetall der skandinavischen Prägung verwurzelt. Vielleicht kann man noch einzelnen Riffs und Drum-Parts eine gewisse Todesblei-Note zugestehen, aber auch da muss man maximal konzentriert sein, um diese wahrzunehmen. Am ehesten kann noch anfangs 'Debauched By Fire' als Todesstahl durchgehen, bevor es auf reinrassige Schwarzwurzel-Musik umschaltet.
Trotzdem muss man die CD nicht direkt wutschnaubend aus dem Fenster donnern, denn das Schwarzmetall, das die Kölner zocken, ist schon ziemlich stark. Vor allem 'I Am The Knife' dürfte Unterstützern von MARDUK und RAGNAROK mächtig Spaß machen. Hier wird ohne jede Rücksicht auf Verluste geblastet was das Zeug hält. Das nach diesem Song nur ein einziger Fan nachdrücklich fordert, die Lautstärke höher zu drehen, während die anderen anerkennend Applaus spenden zeigt, dass die Band alles richtig gemacht hat.
Mit 'Feel The Pain' folgt dann schon der Rausschmeißer, der etwas verhalten beginnt, sich aber recht schnell zu einem weiteren Schwarzmetall-Bolzen auswächst, der einen überraschend starken Groove-Faktor aufweist.
Alles in allem ist dieses Live-Dokument von SADISM UNBOUND nichts, was den Black Metal neu erfindet, andererseits aber auch keine Anbiederung an irgendwelche aktuellen Trends. Hier bekommt man ganz einfach straight fünf Songs präsentiert, die schlichtweg Black Metal sein wollen und nicht den Anspruch erheben, die Welt zu revolutionieren.
Diese grundehrliche Einstellung, in Verbindung mit der alles-verweigernden Aufmachung der CD, wird in der schwarzmetallischen Gemeinschaft sicherlich auf fruchtbaren Boden fallen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Adrian Wagner