SADIST - Spellbound
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2018
Mehr über Sadist
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Scarlet
- Release:
- 09.11.2018
- 39 Steps
- The Birds
- Spellbound
- Rear Window
- Bloody Bates
- Notorius
- Stage Fright
- I'm The Man Who Knew Too Much
- Frenzy
- The Mountain Eagle
- Downhill
In vielen Belangen herausfordernd.
An "Hyena", den Vorgänger von "Spellbound" vor ziemlich genau drei Jahren, kann ich mich noch gut erinnern. Der ungestüme Progressive-Death-Metal mit interessanten Keyboard-Einlagen konnte mich ziemlich überzeugen, denn DEATH und ATHEIST waren akustisch nicht weit weg.
Auch "Spellbound" weist instrumental weiterhin starke Referenzen zu den Tech-Death-Urgesteinen auf. Und ja, auch die Keyboards sind irgendwie immer noch befremdlich, aber gehören trotzdem zum Sound dazu und sind offenbar auch bereits vor dem Split (die Band hat es bereits 1990-2001 gegeben und reformierte sich 2005) ein Bestandteil gewesen. Der gutturale Gesang Trevors führt durch das dichte Notennetz, soweit gibt es eigentlich nichts auszusetzen.
Doch "Spellbound" ist nicht nur herausfordernd im positiven Sinne, denn leider sind die mir vorliegenden Soundfiles allesamt krass übersteuert, insbesondere Schlagzeug und Gitarren zehren stark an den Nerven. Das ist extrem schade, da man so die teils echt coolen Kunststücke an den Instrumenten nicht richtig würdigen und genießen kann. Aber vielleicht ergibt sich das auch auf dem physischen Tonträger?
Ich muss allerdings einräumen, dass "Hyena" runder klingt als "Spellbound". Denn die Italiener lieben es, mit verschiedenen Klängen und Dynamiken zu arbeiten, was ich grundsätzlich sehr begrüße, doch die neuen Songs haben die Tendenz, etwas planlos und zusammengewürfelt zu wirken. Erst 'Rear Window' lässt mich mit seinem neoklassischen Riffing und dem verspielten Groove aufhorchen. 'Stage Fright' zeigt mit einer Mischung aus punchendem Death Metal und 80s-Flächen-Synths die Bandbreite des Sounds, was jedoch hier beispielhaft auffällt ist, dass den Songs ein richtiger Spannungsbogen fehlt. 'I'm The Man Who Knew Too Much' verdeutlicht dies; der Song fängt scheinbar irgendwo an und hört irgendwann auf - obwohl einzelnen Parts wirklich gut sind, klingt ein rundes Songwriting für mich anders.
So hinterlässt "Spellbound" einen ambivalenten Eindruck. Was SADIST aber sicherlich schafft, ist, ein Album zu kreieren, das alles andere als konform ist und damit allen Respekt verdient.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke