SADO SATHANAS - Opus
Mehr über Sado Sathanas
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Einheit Produktion
- Release:
- 29.01.2010
- Präludium
- Herrschaft
- Winde über Ödland
- Dunkelheit
- Menschenopfer
- T.O.T.H.
- Veitstanz
- Interludium
- Im Schlund
- Apokalypse
- Pestis
- Ein Kampf...
- Vergebens!
- Anti I.N.R.I.
- Stahlgewitter
- Postludium
Cooler Old-School-Stoff mit düsteren Melodie-Einsprengseln
Dresden, Winter 2010. Das Werk des Teufels nimmt die Menschheit in Beschlag. Hass und Dunkelheit entströmt den schwarzen Ritzen, die sich vom kalten Schnee abheben. Inmitten der kalten Hölle stehen sechs Musiker und entlocken ihren Instrumenten epische, aber diabolische, teils melodische, öfters aber rasende und teils traurige, zumeist aber bösartige Töne, kredenzt mit einem wunderbaren Keifen von Omoziakk, einem in aller positiven Lesart geschriebenen, klassischen Black-Metal-Sänger.
Man hört der Band an, dass sie in den Neunziger Jahre gegründet wurde, denn das Konzept der Band ist Old-School-Black-Metal mit epischen Momenten, teils durch erhabenes Riffing, teils durch verhaltene Keyboard-Arrangements kreiert. Bitte, bleiben Sie sitzen, gehen Sie nicht weg, die Rede ist nicht von modernem Melodic Black Metal, sondern allenfalls alten DIMMU BORGIR. Das macht das Albu verdammt stark und wird durch jene Momente, in denen SADO SATHANAS eine pagan-epische Tradition bemühen, noch verstärkt. HELHEIM in früheren Zeiten seien dann das adäquate Pendant.
Auch wenn man das Siegel der Neunziger und damit die Elemente des klassischen Black Metal zu jedem Zeitpunkt des Albums heraushört, können sich die Dresdner ein gewisses Maß an Eigenständigkeit bewahren. Das liegt in großen Teilen an dem Gefühl, mit dem die Band an das Songwriting herangeht. In sich geschlossen, ist es leicht möglich, sich in die dunklen Sphären der Musik einzufinden und das Spektrum der endzeitlichen Emotionen mitzugehen. Nur, um dann rechtzeitig von einerseits erhebenden, andererseits gerade in ihrer astralen Leichtigkeit, durchsetzt von blutigen Schlieren, final unterzugehen.
Die Dimension der Geschwindigkeit ist eine weitere, die dem Album sehr gut tut: Langgezogene, fast mantrenhafte Parts wechseln sich mit Hidh-Speed-Passagen ab, reißen entweder mit oder zerschmettern einen auf dem Boden der eigenen Alpträume. Wenn sich schließlich die Lead- oder Sologitarre über das Black-Metal-Gestirn zieht, ist der Gipfel der Atmosphäre in greifbarer Nähe. Erwähnenswert ist schlussendlich noch, dass alle Texte der Band auf deutsch abgefasst sind, so dass sich der geneigte Hörer auch die letzte blasphemische Spitze auf der Zunge zergehen lassen kann.
Fazit: Die Gründung in den Neunzigern sagt eigentlich fast alles über diese tolle Dresdner Black-Metal-Kombo aus. BLUT AUS NORD veröffentlichten im Jahr 2009 ein vielleicht variableres und damit etwas stärkeres Album, doch SADO SATHANAS schlagen nicht nur in eine ähnliche Kerbe, sondern bieten mit deutlich über einer Stunde Songmaterial eine Fülle an Stoff für den gierigen Black-Metal-Junkie der alten Schule. Wenn auch der Spannungsbogen nicht über die gesamten 16 Songs gehalten wird, haben SADO SATHANAS dennoch ein episches Werk erschaffen.
Anspieltipps: Menschenopfer, Winde über Ödland
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Julian Rohrer