SAEKO - Above Heaven Below Heaven
Mehr über Saeko
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Armageddon / Soulfood
- Release:
- 23.08.2004
- Above Heaven Below Heaven
- Sins For The Gods
- Nature Of Mortality
- On The Way To Eternity
- Seek The Light
- Hands Of Might
- Sinners Of False Light
- Way To The One
- Don't Be Afraid
- Birthright
- Song Of Delight
- Heaven Above Heaven Below
Japanischer Metal ist bei uns in Deutschland ja bisher nicht wirklich über den Status eines Insidertipps hinausgekommen. Genau so ging es mir das erste Mal, als ich das Album von SAEKO "Above Heaven Below Heaven" in der Hand hielt. SAEKO? Noch nie gehört!
Als ich dann aber hörte, dass das Album nicht aus Fernost importiert wurde, sondern eigentlich aus Hamburg kommt, wurde ich neugierig. Und die Geschichte, die dahinter steckt, ist abenteuerlich:
SAEKO Kitamae aus Japan fing wohl schon früh mit dem Singen an. Als sie im zarten Alter von vierzehn anfing, sich für Hard Rock und Metal zu interessieren, und sich auch gesanglich in diese Richtung orientieren wollte, wurde es den Eltern zu viel und sie verfrachteten SAEKO kurzerhand in ein Internat in der Schweiz.
Als dann SAEKO nach ihrem Abschluss wieder nach Hause kommen sollte, bestieg sie aber nicht den Flieger Richtung Nippon, sondern den Zug ins beschauliche Schleswig-Holstein / Gemeinde Wacken. Was sie dort wollte, wisst ihr genauso gut wie ich! Anschließend suchte sie sich eine Wohnung in Hamburg und verteilte in Metal-Kneipen und bei Konzerten Flyer mit der Aufschrift: "Vocalist seeking to join Heavy Metal Band. No drugs!".
Ob die Geschichte bis dahin stimmt oder ob etwas Legendenbildung betrieben wurde, kann ich nicht beurteilen. Auf jeden Fall bekam Lars Ratz von den Hamburger Power-Metallern METALIUM den Flyer in die Hand und nahm SAEKO unter seine Fittiche.
So kam es dann, dass Ratz SAEKOs Debütalbum "Above Heaven Below Heaven" produzierte. Unterstützung bekamen sie unter anderem aus dem METALIUM-Lager von Michael Ehre. Und was herauskam, ist für ein Erstlingswerk durchaus beachtlich. Traditioneller Metal trifft auf melodischen Power Metal und einen großen Schuss Exotik. Allein schon das Intro 'Above Heaven Below Heaven' entführt einen mit seinen asiatischen Drums und seinen soundtrackähnlichen Arrangements ins ferne Japan, nur um uns dann mit den Worten "Its time now we arise!" aus Japan wieder heimzuholen und uns in die erste Single "Sins For The gods" überzugehen.
SAEKO punktet mit einer starken, kräftigen Stimme und ihrem sympathischen japanischen Akzent, der es zwar zu Beginn etwas schwer macht, den Text zu verstehen, aber der Musik und dem Gesang etwas Exotisches gibt. Auch ist dadurch der Wiedererkennungswert sehr hoch. SAEKO hebt sich außerdem von ihren Kolleginnen insofern ab, dass sie zwar teilweise elfengleich hoch singt aber nicht so theatralisch. Im Gegenteil, teilweise klingt sie richtig dreckig.
Gleich der nächste Song 'Nature of Mortality' ist ein ordentliches Brett, das zur Bewegung der Nackenmuskulatur anregt. Was einem auch sofort auffällt, sind die erstaunlichen Geschwindigkeitswechsel sowohl in den Songs als auch auf dem Album allgemein. Auf schnelle Arrangements folgen langsame und balladenartige Stücke wie zum Beispiel 'On The Way To Eternity', was das Album sehr abwechslungsreich macht. Besonders herausheben möchte ich Song Nummer fünf 'Seek The Light', bei dem SAEKO von Lars Ratz gesanglich unterstützt wird. Das Stück geht sofort ins Ohr: Schneller, melodischer Powermetal, ein ohrwurmverdächtiger Refrain, schöne Gitarrensoli und der Kontrast SAEKO vs. Ratz hören sich einfach genial an.
Und so geht's weiter! Auch die folgenden Stücke 'Hands Of Might', das extrem exotische 'Sinners Of False Light' und 'Way To The One' sind durchgehend stark. Die letzten ein, zwei Stücke fallen qualitätsmäßig etwas ab, aber wer kennt schon ein Album mit zwölf gleich guten Songs? Was ich allerdings noch bemängeln muss, ist, dass der Sound etwas hölzern und teilweise das Schlagzeug etwas matschig klingen. Speziell der Song 'Nature Of Mortality' leidet darunter. Gerade hier hätte ein fetterer Sound die Qualität deutlich gesteigert.
So muss man abschließend sagen: SAEKO und die Produktion haben noch Luft nach oben, aber "Above Heaven Below Heaven" ist ein starkes Debüt, und ich bin mir sicher, wir werden mit ihr noch viel Spaß haben.
Anspieltipps: Sins For The Gods, Seek The Light, Sinners For False Lights
- Redakteur:
- Martin Schneider