SAEKO - Life
Mehr über Saeko
- Genre:
- Melodic Metal
- Label:
- Armageddon Products
- Release:
- 07.04.2006
- Leaving
- Wings Of Broken Dreams
- Tears Of Life
- Sa-Ku-Ra
- The World Of Pain
- Sky
- The Call In Us
- Wanna Be Free
- Identity
- Eternal Destiny
- My Way
Ich erinnere mich noch sehr gut an die Werbekampagne zum ersten SAEKO-Album, bei der man irgendwie schon im Gefühl hatte, dass hier eine Plattenfirma mit etwas Verspätung versuchte, noch etwas vom großen Kuchen namens weibliche Stimme abzubekommen. Naja, die erste Platte der japanischen Sängerin war dann auch der befürchtete Lattenschuss, auch wenn "Above Heaven - Below Heaven" nicht ganz so peinlich war, wie manche vermuteten.
Zwei Jahre später gibt es nun neuen Stoff von SAEKO, und mit großer Überraschung muss ich feststellen, dass sich die zierliche Dame mit der sanften Stimme enorm hat steigern können. Die ersten Stücke auf dem neuen Album "Life" können nämlich durchaus überzeugen und glänzen mit einem sehr gut durchdachten Aufbau, spannungsgeladenen Arrangements und feinstens in Szene gesetzten Instrumentalparts. Stücke wie 'Tears Of Life', die Halbballade 'The World Of Pain' und der Midtempo-Song 'Sky' zeugen von Reife und bestätigen, dass nach dem letzten Album besonders in Sachen Songwriting eine ghroße ENtwicklung stattgefunden hat. SAEKO hat deutlich aufgeholt und ist auf einmal dort angelangt, wo sie mit dem Debüt hinwollte, nämlich in die nähere Umgebung der Spitze.
Leider aber soll der anfangs noch so gute Eindruck nach einer Weile wieder verblassen, denn in der zweiten Hälfte von "Life" hat SAEKO fast ausschließlich Ausschussware platziert, die wieder sehr stark an die vielen Patzer auf dem Debüt erinnern. Das ruhige 'Wanna Be Free' und die Doublebass-Nummer 'The Call In Us' machen den Anfang, woraufhin das durchschnittliche 'Identity' und das wirklich grausige 'Eternal Destiny' schon fast wieder vergessen machen, dass man kurze Zeit vorher noch wirklich guten Power Metal gehört hat. Plötzlich klingt die Musik wieder wie ein zweitklassiger Abklatsch des deutschen Melodic-Metal-Triumvirats aus den Achtzigern, und in den Momenten wo dies nicht der Fall ist, macht die Sängerin aus Fernost statt der erforderlichen Rehabilitation mit Sachen wie dem FRANK SINATRA-Cover 'My Way' eine gehörige Bruchlandung.
Nun, fasst man am Ende die positiven Sachen zusammen, dann muss man SAEKO sicher eines zugestehen: Wenn sie will, dann kann die kleine Japanerin richtig gute Songs schreiben und sie auch dementsprechend performen. Was der Dame allerdings noch fern zu liegen scheint, ist die Gabe, konstant auf einem Level zu musizieren. "Life" teilt sich in eine gute und eine enorm schwache Hälfte und hätte aus diesem Grunde streng genommen als EP viel besser funktioniert. Zu spät! Auch Album numero zwo ist nicht der propagierte Kracher und in der schnelllebigen Szene von heute wird die Luft für SAEKO bereits jetzt ziemlich dünn, denn die Reputation bleibt weiterhin zweifelhaft und die neue CD ist letztendlich auch nicht dringend empfehlenswert. Ob SAEKO der Durchbruch doch noch gelingen wird, soll das wichtige dritte Album entscheiden. Es steht auf jeden Fall noch eine ganze Menge Arbeit an, und die kann nur von Erfolg gekrönt sein, wenn sich SAEKO ihrer hier partiell vorgestellten Stärken besinnt und sie dann auch konstant umsetzt. Ansonsten wird die junge Dame wohl leider auf ewig auf der Stelle treten.
Anspieltipps: Tears Of Life, Sky
- Redakteur:
- Björn Backes