SAHIN FEAT. LUDVIK - Sweet Prince
Mehr über Sahin feat. Ludvik
- Genre:
- Hard/Heavy Rock
- Label:
- Eigenproduktion
- I Am The Cure
- The Flood
- One For The Money
- My Bidden Ones
- Sweet Prince
- Love Never Dies (But It Rots)
- Welcome To The Ball
- Loosen The Ties
- Head First
- The Rock
- Let Me Keep My Hate
"Bevor aufgrund des Bandnamens oder des ungewöhnlichen Covers Verwirrung aufkommt: Es ist kein Hip-Hop-Produkt, auch kein Werbeträger für einen Süßgebäckhersteller, sondern waschechter, lupenreiner Hard/Heavy Rock mit zündenden Riffs, glasklarem, kraftvollem Gesang und viiieeel Melodie."
Genau. Besser hätte ich’s auch nicht auf den Punkt bringen können, und das, obwohl sich meine Begeisterung angesichts der Tatsache, dass mein Chef mir freundlicherweise eine Hard-Rock-Platte zugedacht hatte, zunächst in Grenzen hielt - dazu später mehr.
Der komische Bandname erklärt sich folgendermaßen: SAHIN FEAT. LUDVIK besteht aus nur zwei Leuten, genauer genommen aus Walter Sahin (Gitarren, Bass, Programmierung) und Rainer "Ludvik" Ludwig (Vocals & Lyrics). Nach dem großen Erfolg des Erstlings "The 7th King Of Legoland" entschloss sich das Duo, das Projekt doch nicht nur eine einmalige Sache gewesen sein zu lassen. Aus diesem Grund liegt mir nun der akustische Doppelkeks "Sweet Prince" vor, der eigentlich gar nicht mal allzu schlecht schmeckt. Mmmh. Sogar recht gut.
Die Mucke ist mehr oder weniger klassischer Hard Rock, welcher die nahe Grenze zum anliegenden Heavy-Grundstück auch gerne mal überschreitet, hier sind die Einflüsse von JUDAS PRIEST oder IRON MAIDEN nicht zu leugnen. Auch einen Schuss QUEENSRYCHE meine ich ausgemacht zu haben. Beileibe nicht die schlechteste Referenz.
Die eher rockig denn metallisch ausgefallenen Kompositionen erinnern dann teils an Recken wie BON JOVI oder JOURNEY und können manchmal sogar mit einem geringen Schmalzpotenzial aufwarten, welches sich aber glücklicherweise noch deutlich unter den Rekordmarken von POISON und Konsorten bewegt.
Viel zutreffender könnte man die Herren SAHIN und LUDVIK als zahme Version von PINK CREAM 69 bezeichnen und hat es somit hoffentlich allen anderen Hörern recht gemacht.
Im Allgemeinen muss ich sagen, dass ich mit 08/15-Hard-Rock, langweilig aufgezogenem AOR oder dem dreihundertneunundfünfzigsten Aufguss von verblichenen Achtziger-Idolen nicht allzu viel anfangen kann. "Sweet Prince" belehrt mich über weite Strecken eines Besseren und zeigt mir wieder einmal, dass eine komplette Ignoranz nicht angebracht ist, da es doch hin und wieder ein paar gute Alben in diesem Sektor gibt. Wie die hier zum Beispiel. Okay, 'Loosen The Ties' schnulzt gar schröcklich, und 'The Flood' klingt so penetrant nach BON JOVIs 'You Gave Love A Bad Name', dass es schon fast nervt, aber dafür knallen Songs wie der flotte Opener 'I Am The Cure', das coole 'Love Never Dies (But It Rots)' oder das fast schon unerhört schnelle 'The Rock' sehr ordentlich rein und "entschädigen" deutlich für die kleineren Kitsch-Ausrutscher, welche eine mehr oder weniger traditionelle Hard-Rock-Platte wohl so mit sich bringt.
"Sweet Prince" kann ich für locker-flockige 9,90 € (zzgl. 2 € Versand, eMail an walter.sahin@t-online.de) jedem nicht tauben Hard-Rocker empfehlen, die Zielgruppe wird mit diesem Album auf jeden Fall glücklich werden. Und sogar ich hab' für meinen Teil bei mehr als der Hälfte der Songs meinen Spaß.
Anspieltipps: I Am The Cure, The Flood, The Rock
- Redakteur:
- Rouven Dorn