SAILING TO NOWHERE - Lost In Time
Mehr über Sailing To Nowhere
- Genre:
- Melodic Power Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Underground Symphony
- Release:
- 14.04.2017
- Intro
- Scream Of The World
- Ghost City
- Apocalypse
- Suffering
- Our Last Night On Earth
- Fight
- A New Life
- Start Again
Auch im zweiten Versuch recht ordentlich.
Hätte vor 15 Jahren jemand behauptet, dass der italienische Power-Metal-Sektor dem skandinavischen irgendwann den Rang ablaufen würde, hätten mindestens 90 Prozen der Fanbase müde gelächelt. Doch ausgerechnet in jener Szene, in der seinerzeit Pomp, Bombast und symphonischer Überdruck an der Tagesordnung waren, hat sich nach einem angenehmen Schrumpfungsprozess wieder eine Masse an Bands hervorgetan, die spürbar aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat. Zwar arbeiten auch Acts wie SAILING TO NOWHERE mit konventionellen Strukturen und sind gar nicht mal so weit von den einstigen Wegbereitern des Overkills entfernt. Doch die Entschlackung des Sounds und die Konzentration auf die wesentlichen Inhalte des Songwritings bedeuten auch hier einen Qualitätsgewinn, der sich auch auf dem zweiten Album des Septetts aus Rom angenehm bemerkbar macht.
"Lost In Time" gefällt definitiv und in erster Linie wegen seines Abwechslungsreichtums und der konsquenten Nutzung der vorhandenen Rssourcen - und dazu gehören auch Gastakteure wie Fabio Lione, Roberto Tiranti und Mistheria, die allesamt ihre Stimmen zur Verfügung stellen, um somit den vokalen Output sehr lebendig zu gestalten. Doch auch beim eigentlichen Songwriting ist das neue Album der Italiener vielen Konkurrenzprodukten voraus. Statt aufgeblähter Arrangements findet man hier dezent progressive, äußerst melodische und folglich auch eingängige Nummern, die zwar nicht allesamt durch die Decke gehen, aber in der Summe mehr Substanz haben als die meisten Stücke einer gewissen schwedischen Kapelle mit Panzer-Vorlieben.
Es ist solide Kost, die "Lost In Time" beinhaltet, kein herausragender melodischer Edelstahl, aber durchaus eine Platte, die man gerne noch öfter auf dem Teller dreht. Und somit hat sich die Formel "Kreativität statt Overdubs" für SAILING TO NOWHERE auch im zweiten Anlauf ausgezahlt.
Anspieltipps: Ghost Cityy, Fight For Your Dreams
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes