SAINT - Warriors Of The Son - 20th Anniversary Edition
Mehr über Saint
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Armor Records
- Release:
- 05.11.2004
- Plan 2
- Legions Of The Dead
- Abyss
- Warriors Of The Son
- Vicars Of Fate
- Time's Wasting
- Killers And The Destroyers
- The Reaper
20 Jahre nachdem SAINT mit "Warriors Of The Son" debütierten, erfreuen sie uns heute mit der Neueinspielung dieses klassischen und meiner Meinung auch herausragenden Heavy-Metal-Werkes. Ich möchte an dieser Stelle nicht erneut auf die Geschichte der großartigen Band eingehen, denn hierzu gibt es bei POWERMETAL.de bereits genügend Lesestoff. Erwähnen möchte ich aber nochmals das verdammt starke Comeback der Band, welches mit "In The Battle" (erschienen Anfang diesen Jahres) dokumentiert wurde. Dafür hagelte es verdientermaßen auch ausschließlich gute oder gar euphorische Kritiken. Somit haben SAINT ihren eigenen Status deutlich unterstrichen, aber auch weitere Erwartungen geweckt.
Meine waren dann eigentlich sogar zu hoch, denn im Grunde kann man doch kaum gewinnen, wenn man eine ohnehin schon vollkommene Produktion mit Atmosphäre, ja einen Klassiker, neu einspielt. Aber dieses Unterfangen ergab durchaus Sinn, denn man wollte ein neu eingerichtetes Studio testen (für ein weiteres Studioalbum, das im nächsten Jahr erscheinen soll) und den Fans ein kleines Schmankerl bereiten – schließlich hat sich aufnahmetechnisch einiges geändert in den letzten 20 Jahren. Das Beste an der Geschichte dürfte jedoch sein, dass sich auf "Warriors Of The Son 2004" zwei Stücke befinden, die es damals aus finanziellen Gründen nicht auf die Langspielplatte schafften.
So habe ich mich wahnsinnig auf "WOS 2004" gefreut und nun kreist die CD schon seit langer Zeit in meinem Player. Was auffällt, ist dass die etwas älter gewordenen Herren ihr Handwerk immer noch beherrschen. Ein Dee Harrington fiedelt die Solo-Gitarre in bester "Too Late For Living"-Manier (1988), Bandkopf Richard Lynch spielt wie gewohnt solide und außerordentlich gut auf seinem Bass und Josh Kramer ist Josh Kramer - soll heißen: Dieser Mann mit seiner großartigen Stimme erfüllt die Erwartungen! Lediglich Schlagzeuger Tim Lamberson bleibt etwas hinter den Erwartungen zurück und die Drums sind auch mein Hauptkritikpunkt auf "WOS 2004": Zum einen hört man, dass es sich hier um kein übliches Schlagzeug handelt, sondern vermutlich um ein Elektro-Drum-Set und zum anderen sind die Songs einfach zu schnell eingespielt. Auch dass man die CD ohne Click-Track einspielte, macht sich hie und da bemerkbar. Überbewerten sollte man das Ganze jedoch nicht, denn eines seiner Lieblingswerke betrachtet man eben peinlichst genau. Trotzdem bleibe ich bei der Meinung, dass der flottere Beat etwas an Magie und Atmosphäre nimmt und dass Josh´s Organ dadurch nicht ganz so gut zur Geltung kommt.
Aber jetzt genug der Kritikpunkte! Schließlich dürfte es einige unter euch geben, die SAINT immer noch nicht kennen und es soll kein falsches Bild über diese Band entstehen, hat sie doch zweifelsohne Voraussetzungen, die über der Norm liegen, und zwischen 1984 und 1988 drei Alben geschaffen, die ihresgleichen suchen! So bietet diese Scheibe mit Songs wie beispielsweise 'Warriors Of The Son' Hörerlebnisse, bei denen Fans klassischen Heavy Metals in Verzückung geraten. Genanntes Stück ist ein absoluter Klassiker und für mich einer der Songs, die meine metallische Anfangszeit begleiteten und damals in der Anlage rauf und runter liefen. Ansonsten sind auf "WOS 2004" vor allem die beiden "neuen" Tracks zu empfehlen: 'Killers And The Destroyers' ist die Ur-Version von 'Destroyers' ("Times End") und alleine 'The Reaper' ist das Geld wert! Somit können SAINT auch mit dieser Produktion deutlich punkten und hoffentlich ihren Bekanntheitskreis erweitern. Plattenfirmen dieser Welt: Es müsste eine Ehre sein, diese Band zu verpflichten! Eine kleine Deutschlandtour wäre umso wünschenswerter – von Seiten der Band ist definitiv das Interesse dafür vorhanden.
Wer SAINT noch nicht kennt, sollte dies schnellstens ändern! Jedoch würde ich neben "WOS 2004" empfehlen, auch in das ebenfalls in diesem Jahr erschienene "In The Battle"-Album hineinzuhören! Erhältlich bei der Stephans-Buchhandlung (http://www.stephans-buchhandlung.de ) und demnächst auch bei Hellion Records (http://www.hellionrecords.de ).
Anspieltipps: Warriors Of The Son, Killers And The Destroyers, Abyss, The Reaper
- Redakteur:
- Stefan Lang