SAINT ASTRAY - Shadow Dial
Mehr über Saint Astray
- Genre:
- Gothic / Symphonic Rock / Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 11.11.2022
- Six O'clock
- Black Canvas
- Temple Of Lost Souls
- Shadow Dial
- Children Of Ice
- Doom (Salvatore's Rise)
- Totems
- 300
- Save Your Silver For The Bastards
- Plague Angel
- Vanguard
- Aurora
Spannender Symphonic-Gothic-Rock-Metal-Mix aus Bayern.
SAINT ASTRAY stammt aus Nürnberg, macht mittlerweile seit dem Jahr 2011 den hiesigen Underground unsicher und hat dabei die beiden Langspieler "Far From Innocence" (2013) und "Abyss" (2016) veröffentlicht. Doch nicht nur im Studio ist das Sextett, das aus Andy am Gesang, den Gitarristen Max und Oli, Basser Chris, Schlagzeuger Marc und Keyboarderin Silvi besteht, recht aktiv, auch die Bühnen Bayerns und der näheren Umgebung werden konstant unsicher gemacht. Mit "Shadow Dial" steht nun das dritte Studioalbum in den Startlöchern, das erneut in kompletter Eigenregie erscheint und den recht eigenständigen Bandsound weiter ausarbeitet.
Aber halt, wie klingt SAINT ASTRAY denn eigentlich? Nun, das ist garnicht so einfach zu definieren, denn die Bayern vereinigen viele durchaus verschiedene musikalische Pole in ihrem Sound. Fronter Andy etwa kann perfekt den Gothic-Rocker mit tiefem Klargesang mimen, beherrscht aber auch Growls und Shouts, die den Sechser plötzlich in deutlich härteres Fahrwasser führen. Passend dazu deckt auch die Instrumentalfraktion ein Spektrum ab, das von Neuer Deutscher Härte über Symphonic Metal bis hin zu modernen Groove-Metal-Tönen reicht. Selbst die finnischen Melodic-Death-Heroen CHILDREN OF BODOM werden dezent gestreift, wenn in 'Totems' die melodischen Gitarrenriffs und Keyboards aufeinandertreffen. Ingesamt also ein sehr ungewohnter und vielseitiger Stilmix, der SAINT ASTRAY einen sehr eigenständigen Sound beschert.
Nun reicht aber eben musikalische Eigenständigkeit noch nicht aus, um ein packendes Album zu erschaffen, und so fällt der Beginn von "Shadow Dial" doch eher ernüchternd aus. Vorweg möchte ich aber noch anmerken, dass die Bayern auf der kompletten Albumdistanz handwerklich auf allerhöchstem Niveau unterwegs sind. Dennoch kommen die Kompositionen am Anfang der Spielzeit nicht so recht aus den Startblöcken, was vor allem am recht gleichbleibenden Tempo und der etwas monotonen Strukturierung der einzelnen Tracks liegt, denen schlussendlich ein Mangel an zwingenden Hooklines auch nicht wirklich weiterhilft. So ist es erst der Titeltrack, der mit seine hervorragenden Gitarrenarbeit, epischen Keyboards und einem tollen Refrain wirklich überzeugen kann. Ist der Knoten dann einmal geplatzt, häufen sich plötzlich auch die Songs, die mich aufhorchen lassen. Das bereits erwähnte 'Totems' etwa markiert ein weiteres Highlight, und auch das in symphonischen Fahrwassern wildernde 'Save Your Silver For The Bastards' punktet auf ganzer Linie, bevor 'Aurora' die Scheibe schlussendlich mit meinem persönlichen Höhepunkt beendet. Dass dazwischen 'Doom (Salvatore's Rise)' den Bogen auch einmal etwas überspannt und auf acht Minuten Spielzeit einfach nicht genügend interessante Ideen zu bieten hat, lässt sich da noch verschmerzen.
Insgesamt ist "Shadow Dial" nämlich ein interessantes Album geworden, das vor allem Gothic- und Symphonic-Metal-Fans begeistern dürfte. Mir persönlich ist die Anzahl von Füllern in der Trackliste noch etwas zu hoch, doch wenn das Sextett einmal in Fahrt ist, hauen sie eben auch bärenstarke Songs raus. Deswegen gibt es schlussendlich 7,5 Punkte mit dezenter Tendenz nach oben.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs