SAINT DEAMON - League Of The Serpent
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2023
Mehr über Saint Deamon
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- AFM Records
- Release:
- 21.04.2023
- At Break Of Dawn
- League Of The Serpent
- The Final Fight
- Lord Of The Night
- A Lie To Be Undone
- Raise Hell
- Lost In Your Sin
- Gates Of Paradise
- Load Your Cannons
- Heaven To Heart
- They Call Us Deamons
Wieder gut.
Es gibt ja diese Bands, die zwar immer gute Musik abliefern, aber nie so richtig durchstarten und die Playliste besetzen können. Die schwedische Formation SAINT DEAMON ist so eine Kapelle. Schon vor fünfzehn Jahren fiel mir der melodische Euro-Metal positiv auf, wobei es nie dazu gereicht hat, für eines der ersten beiden Alben Geld auszugeben. Nach einer langen Pause schlug vor vier Jahren das Comeback-Album "Ghost" kurz ziemlich bei mir ein, verschwand dann aber viele Jahre wieder aus dem Fokus. Erst jetzt anlässlich des Nachfolgers "League Of The Serpent" landete der Dreher wieder auf dem Teller. Immer noch gut.
Und ja - das gilt auch für den neuen Schlangenbund. Die neue Musik der schwedischen Gruppe um den norwegischen Sänger Jan Thore Grefstad (großartig zuletzt bei DIVIDED MULTITUDE übrigens) bringt mir Freude, während sie läuft. Der durchaus experimentierfreudige Vierer hantiert mit Chorusmelodien, die teilweise auch von HELLOWEEN (man höre 'Lord Of The Night') oder STRATOVARIUS ('Gates Of Paradise', hier eher der gesamte Song) sein könnten, zimmert so manches angriffslustige Riff dazu und bietet viel Abwechslungsreichtum, sodass die 46 Minuten kurzweilig bleiben. Teilweise trifft SAINT DEAMON damit auch komplett ins Schwarze wie beim leicht vertrackten 'A Lie To Be Undone', ein ganzes Album auf dem Niveau dieses spannenden Songs, dem mit sechseinhalb Minuten eben auch genügend Zeit gegeben wird, und die CD würde hier täglich durchgenudelt.
Aber obwohl die kürzlich durch Schlagzeuger Alfred Fridhagen (MAD HATTER) verstärkte Band ziemlich scheuklappenlos komponiert und es in puncto technischem Können an keiner Stellschraube Nachbesserungen bedarf, so richtig vom Hocker reißt mich das Gesamtwerk dann doch nicht. Zu selten erkenne ich trotz dem Bestreben, das "polyrhythmische Denken weiterzuentwickeln" (O-Ton Promozettel) wirkliche Eigenständigkeit. Zumal zusätzlich der rote Faden dann auch mal verloren geht, wenn etwa bei der eher traditionellen Power-Ballade 'Lost In Your Sin' merkwürdige Country-Gitarrenklänge zu hören sind. Oder 'Load Your Cannons' auf einen dermaßen ins Gesicht drückenden Chorus setzt, dass ich schon fast geneigt bin, genervt abzuschalten.
Gut, das gilt zum Glück nicht fürs ganze Album. Das ist insgesamt nämlich durchaus gut. Mit 'At Break Of Dawn' oder 'Heaven To Heart' sind veritable Hymnen an Bord, die sicher auch live mächtig Laune machen, progressivere Verstatzstücke sorgen für Nachhaltigkeit und Grefstads Stimme ist eigentlich sowieso Grund genug, sich das neue Album von SAINT DEAMON mal zu Gemüte zu führen. Jetzt noch etwas mehr Fokus und Eigenständigkeit und ich bin begeistert.
At Break Of Dawn
https://www.youtube.com/watch?v=iLjhDMbtw_g&t=2s
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marius Luehring