SAINT DIABLO - The Reckoning
Mehr über Saint Diablo
- Genre:
- Nu Metal / Groove Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eclipse Records
- Release:
- 19.07.2024
- Cosmis Inferno
- Voice On The Phone
- Dame Todo
- Odio (live)
Eine durchaus originelle Variante in einem eher unoriginellen Genre. <br />
Mal wieder stelle ich fest, wie viele Bands es da draußen gibt, die ich nicht kenne. Und die noch nicht bei uns besprochen wurden. Immerhin hat SAINT DIABLO bereits fünf Tonträger veröffentlicht und schiebt nun als Nummer Sechs die EP "The Reckoning" nach. Damit haben sich die US-Amerikaner aus Virginia allein schon durch ihren Output einen Platz auf dem internationalen Metal-Radar verdient. Der zweite Grund: Ihr Metal ist durchaus originell!
Wobei man darf sogar etwas eingrenzen kann: Ihr Nu Metal ist durchaus originell. Denn das Grundgerüst ist auf jeden Fall dieser Sound, in dem ich mich nicht unbedingt wohl und zuhause fühle. Klar, man kennt die typischen Vertreter, aber bis in die Feinheiten des Nu Metal bin ich nie gestiegen, dazu empfand ich bis auf wenige Ausnahmen das Riffing immer zu eintönig. Tatsächlich ist das auch weiterhin mein Kritikpunkt und auch "The Reckoning" krankt an diesem stilgegebenen Nachteil, aber die zusätzlichen Einflüsse sind, was hier das Salz in die Nu-Metal-Suppe wirft.
SAINT DIABLO legt das Fundament, verfeinert mit Groove Metal, und verziert dann die Lieder mit einem melodischen Refrain in Klargesang und vertrackte Rhythmen und lateinamerikanischen Einflüssen. Besonders die Alternative-Metal-Refrains stechen aus der groovenden Soundwelle heraus und geben der EP, die ich sonst eher unter "das höre ich nie wieder" abgelegt hätte, einen interessanten Drive. An dieser Stelle erinnert mich das an eine wärmere Variante von FEAR FACTORY, gepaart mit etwas PANTERA, auch ILL NINO kommt mir in den Sinn, allerdings gestützt, da die EP von Chris Anger gemastert wurde.
An den Stellen, an denen auch die lateinamerikanischen Einflüsse durchscheinen, so man sie unter dem typischen "Ich-bin-so-hart"-Riffing hört oder nach 2:30 in 'Voice On The Phone', kann SAINT DIABLO tatsächlich den Kopf aus der eigenen Schublade heben und klingt dann ganz vielversprechend. Nun sind drei neue Lieder und eine Live-Aufnahme des Stückes 'Odio' nur ein kleiner Appetithappen, aber immerhin konnten mich die etwas mehr als 13 Minuten bei der Stange halten, sodass ich vorsichtig in die positive Richtung schauen möchte. Ob sich das auf Albumlänge totläuft oder nicht werden wir beim nächsten Album erfahren. Oder man hört mal in die Vergangenheit von SAINT DIABLO. So viel Interesse, dass ich das tun würde, hat die Band in mir allerdings wiederum nicht geweckt.
Hört mal selbst, hier ist mein Favorit der EP, 'Voice On The Phone'
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger