SALIGIA - Fønix
Mehr über Saligia
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Ván (Soulfood)
- Release:
- 11.12.2015
- Fire: Tear Apart the Veil
- Revelation: A Sign Reveals
- Abyss: In Darkness Forge Alight
- Voices: Her Hidden Darkness
Offenbart aus kalter Asche.
Aus einer der weniger im Fokus des Mainstream stehenden Strömungen norwegischen Black Metals offenbart sich mit "Fønix" kurz vor Jahresende noch ein Genre-Highlight, das über Ván Records die gebührende Aufmerksamkeit erfahren soll. Die Rede ist von der Formation SALIGIA aus Trondheim, deren letzter Release in Form der EP "Lvx Aeternae" auch schon wieder zwei Jahre zurück liegt. Ein halbes Jahr sollen die Aufnahmen zur neuen Scheibe gedauert haben und wer zynisch bemerkt, man würde es der Produktion nicht anhören, ist einfach ignorant.
Somit wären wir mitten im Thema, ist doch die etwas unnahbare Produktion eine gute Orientierungshilfe bei der Beschreibung von "Fønix". Im Gegensatz zu vielen anderen BM-Veröffentlichungen spielt der Bass eine recht dominante Rolle und rumpelt gemeinsam mit den Drums schön treibend durch die Knüste. Aus dem klanglichen Chaos, welches nicht selten mit keltischer Frostigkeit daher kommt, kämpft sich die Lead-Gitarre von Ahzari (u.a. Live-Gitarrist bei DØDSENGEL) immer wieder in den Vordergrund, verlässt aber nie den Bereich der Nachvollziehbarkeit oder bemüht sich einer zu großen Atonalität. Für die nötige Portion Wahnsinn sorgt zwar auch Ahzari, allerdings am Gesangsmikro. Wenn er den Mund aufmacht und flüstert, keift, schreit, dann ist das irgendwo zwischen Aldrahn (DØDHEIMSGARD, THE DEATHTRIP), DARKTHRONEs Nocturno Culto und unserem obersten Zeremonienmeister Attila Csihar (u.a. MAYHEM) zu verorten. Auf der Skala von 1 bis Attila würde ich dem Gesang auf "Fønix" eine solide 8,5 verordnen.
Die 43 starken Minuten des Albums leben insbesondere von der Variabilität des Songwritings. Trotz einer recht kleinen Nische versinkt der "Fønix" niemals in Redundanz, muss aber das Black-Metal-Korsett auch nicht aufbrechen, um sich entfalten zu können. Die in Töne gegossene Verzweifelung bereit dem Zuhörer auf den ersten Eindruck nicht immer Zustimmung, sondern drischt ihre norwegische Kauzigkeit auf ganz eigene Art und Weise in die Gehörgänge. Obwohl man nach dem Ende des letzten Songs sofort wieder von vorne beginnen will, muss man doch kurz inne halten und dieses finstere, mit Pech und Schwefel trockengereifte Filetstück des zeitgemäßen norwegischen Black Metals verdauen.
Anspieltipps: Abyss: In Darkness Forge Alight, Fire: Tear Apart The Veil
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Nils Macher