SALTATIO MORTIS - Zirkus Zeitgeist - Ohne Strom und Stecker
Mehr über Saltatio Mortis
- Genre:
- Akustik
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Universal
- Release:
- 27.11.2015
- Wo sind die Clowns?
- Willkommen in der Weihnachtszeit
- Nachts weinen die Soldaten
- Des Bänkers neue Kleider
- Maria
- Wir sind Papst
- Geradeaus
- Erinnerung
- Trinklied
- Rattenfänger
- Todesengel
- Vermessung des Glücks
- Gossenpoet
- Willkommen in der Weihnachtszeit
- Morgen Kinder wird's nicht geben
- Alle Jahre wieder
- Als die Waffen schwiegen
- Maria
- Last Christmas
- Gaudete
Willkommen im Zirkus "Unplugged"
Einige Wochen nach der Veröffentlichung von "Zirkus Zeitgeist" legen die Mittelalterrocker von SALTATIO MORTIS mit einem entsprechenden Akustikalbum nach. In puncto Vielfältigkeit setzt "Ohne Strom und Stecker" dem Treiben der Totentänzer die Krone auf, denn sämtliche Songs des neuen Albums bekommen dank akustischem Gewand und entsprechender Atmosphäre zusätzliches Flair und ein gänzlich neues Gesicht. Und wer SALTATIO MORTIS schon seit Jahren verfolgt, weiß, dass die Mannen um Frontmann Jörg auch ohne Strom und Stecker sehr viel Magie entfachen können. Speziell jener Alea der Bescheidene weiß – und das zeigt das Akustikalbum sehr deutlich – nicht nur in gewohnt stürmischen Gewässern zu gefallen, sondern macht auch auf ruhiger See eine gute Figur.
Akustikgitarre und Dudelsack hier, Harmonie und eine familiäre Atmosphäre dort, "Ohne Strom und Stecker" sorgt dafür, dass viele "Zirkus Zeitgeist"-Songs eine zusätzliche Klangsphäre bekommen, die man in dieser Klasse den Songs nicht zugetraut hätte. Speziell 'Wo sind die Clowns', 'Willkommen in der Weihnachtszeit' oder auch 'Wir sind Papst' und 'Nachts weinen die Soldaten' gehen stellenweise unter die Haut, und obwohl es entsprechend ruhiger als noch auf der Ursprungsversion zugeht, merkt man SALTATIO MORTIS in jeder Faser die Spielfreude an. Man merkt eben, dass wir es hier mit einer Mittelalterband zu tun haben, die in jüngeren Jahren noch sämtliche Märkte der Republik abklapperte und sich in ihrer Live-Akustik-Rolle sehr wohl fühlt.
Auf der zweiten CD befinden sich einige Weihnachtsmomente im SALTATIO MORTIS-Klang samt schelmischem Hintergedankengut. Soll heißen, dass das Fest der Liebe ein wenig durch den Kakao gezogen wird und dank einer recht rockigen 'Last Christmas'-Version oder Titeln wie 'Morgen Kinder wird's nicht geben' auch zum Schmunzeln anregen. Erneut sehr viel Atmosphäre versprüht hier vor allem 'Als die Waffen schwiegen', der an den 1. Weltkrieg erinnert und entsprechend schwere Lyrikkost innehat. War ich anfangs von der Weihnachts-Bonus-CD der Herrschaften gar nicht begeistert, sorgten drei bis vier Durchgänge wiederum dafür, dass ich meine Meinung revidieren muss und mir der zweite Rundling wohlmöglich sogar besser gefällt als der Erste.
Auch wenn man rund um Weihnachten an einen leichten Hauch von Ausverkauf denken könnte, hätte sich die Anschaffung auch außerhalb der besinnlichen Geschenkezeit durchaus gelohnt. Wer jedoch Freude an "Zirkus Zeitgeist" hatte, wird auch mit der strom- und steckerlosen Version des insgesamt zehnten SALTATIO MORTIS-Studiooutput sehr zufrieden sein, sofern man von Akustikklängen keinen Ausschlag bekommt.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp