SAMMATH NAUR - Self-Proclaimed Existence
Mehr über Sammath Naur
- Genre:
- Progressive Black Metal
- Label:
- Metal Mind Productions
- Intro
- Organic Ego System
- Three-Coloured Rhapsody Of Dead Time
- Landscape Of Liquid Colours
- VI/XII Nuctemeron
- All-Seeing Eye
- Grand Space Opera
- A Hand Across The Galaxy
- Self-Proclaimed Existence
- Thy Reverie
- Noble Prophets
Einst verschenkt, nun plötzlich interessant? Irgendetwas an diesem polnischen Black-Metal-Werk verhindert jedenfalls, dass man so richtig mit der Materie warm wird...<br />
Die Geschichte von SAMMATH NAUR ist im wahrsten Sinne des Wortes eigenartig. Die polnische Black-Metal-Truppe spielte vor ziemlich genau drei Jahren ihr Debütalbum "Self-Proclaimed Existence" ein und legte die erste Auflage einem polnischen Print-Magazin bei, allerdings ohne wirklich zählbaren Erfolg. Eigentlich schon weider abgeschrieben, wurden die finsteren Gesellen kürzlich von Metal Mind kontaktiert und schließlich auch unter Vertrag genommen, um das zunächst schier belanglose Werk nun doch noch auf größerem Terrain vorzustellen.
Allerdings darf man den progressiven Black Metal, wie er auf "Self-Proclaimed Existence" feilgeboten wird, getrost als Durchschnittsware titulieren. Die Band verwurschtelt sich ein ums andere Mal in verschachtelten Arrangements ('Organic Ego System'), versucht sich verzweifelt an hymnischem Stoff ('VI/XII Nuctemeron') und schielt auch ganz offensichtlich auf die nordische Szene des vergangenen Jahrzehnts, bleibt von deren majtesätischen Paukenschlägen in fader Kost wie 'All-Seeing Eye' oder 'Self-Proclaimed Existence' ein riesiges Stück entfernt.
Immerhin ist es solide Hausmannskost, die das polnische Sextett in den acht Songs und drei Interludien anbietet, vor allem was die handwerklichen Fähigkeiten betrifft. Nicht selten stößt man auf einige ausgefeilte Gitarrenpassagen und einen ganz ordentlichen Synthie-Fundus, der hier vor allem in den epischeren Tracks eingebaut wird. 'A Hand Across The Galaxy' und 'Landscape Of Liquid Colours' erreichen demzufolge auch ein Niveau, welches durchaus international konkurrenzfähig ist, leider jedoch nur für wenige Momente gehalten wird. Weitestgehend ist das Debütmaterial von SAMMATH NAUR nämlich völlig unspektakulär und trotz aller progressiver Einschübe größtenteils frei von jeglicher Spannung und Eleganz. Daher stellt sich am Schluss auch die Frage, ob "Self-Proclaimed Existence" lediglich ein weiteres Stück Metal Mind'scher Re-Release-Wahns ist, oder die Platte einfach nur von der Label-internen "Support the Underground"-Philosophie im eigenen Lande profitiert. Wirklich überzeugend ist die musikalische Leistung nämlich nicht, und eben nur das ist es, was am Ende zählt.
Anspieltipps: Noble Prophets, Landscape Of Liquid Colours
- Redakteur:
- Björn Backes