SAMTAR - The Bog Of Cosmic Delusions
Mehr über Samtar
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 11.04.2025
- Desert Creature
- Fickle Fortune
- All You Ever Wanted
- Speaker
- Distant Voices
- Refuse
- Destiny Is A Lie
- The Whispers
- Vicarious Voodoo
- The Mire
- Broken Sparrow
- Drowning The Goddess
Es muss nicht immer alles erklärbar sein!
Es gibt sie, diese Alben, bei denen eigentlich alles klar erscheint, man sofort das Gefühl aufnimmt, hier etwas Besonderes zu hören, dann aber umso größere Schwierigkeiten bekommt, das Erlebte adäquat in Worte zu fassen. Dieses Phänomen trifft beim neuen Release von SAMTAR in vielerlei Hinsicht zu, da die fleißige Truppe aus Madison, Wisconsin, zwar viele stilistische Varianten anteasert, sich aber für keine so richtig durchringen kann, um auf keinen Fall Gefahr zu laufen, womöglich eine Spur zu konventionell zu klingen.
Ein Blick auf die Bandcamp-Seite verrät zunächst einmal, dass hier ein veröffentlichungswütiges Ensemble am Start ist, das alle frischen Schnipsel sofort in den Umlauf bringt, zahlreiche digitale Singles produziert hat und folglich auch immer im Austausch mit der Hörerschaft bleibt, was die persönliche Weiterentwicklung anbetrifft. Dies mag zu großen Teile auch dazu geführt haben, dass "The Bog Of Cosmic Delusions" so selbstbewusst und souverän dargeboten wird, die inhaltlichen Eigenheiten recht zielstrebig in den sehr eigensinnigen Alternative-Kosmos der Truppe eingebunden sind und die Band imstande ist, solch unterschiedliche Akzente zu setzen, wie es in den zwölf neuen Kompositionen geschieht. SAMTAR fährt eine recht eigenständige Variante des modernen Blues auf und verpasst dem Sound gleichzeitig eine ganz dezente Gothic-Rock-Note mit leicht horroresker Tendenz. Sie hat aber auch klare Vorlieben für zeitgemäßen Heavy Rock, die in der überbordenden Theatralik der meisten Songs aber auch wieder untergeht und die Band auch davor schützt, womöglich dem Mainstream nahe zu sein. Denn dort ist "The Bog Of Cosmic Delusions" trotz einzelner Referenzen immer noch sehr fremd.
Einigkeit besteht derweil in der sehr emotionalen Performance, die sich in dieser recht finsteren Umgebung manifestiert. Toller Gesang, feine Melodien, angeproggte Arrangements, ja, das ist alles prima, doch erst diese gefühlvolle Komponente in der Darbietung verwandelt das Dutzendwerk in ein echtes Monster von einem Album, dessen beeindruckende Dramaturgie dem ganzen schließlich das Sahnehäubchen aufsetzt.
Doch wie klingt SAMTAR nun tatsächlich? Wie harmonieren all diese Bestandteile im großen Ganzen? Nun, hier muss man definitiv auf demn Selbsttest verweisen, da "The Bog Of Cosmic Delusions" insoweit sprachlos macht, dass die Platte stilistisch nicht richtig greifbar ist, aber dennoch sofort mit ihren Hooklines begeistert. Zwischen all den klar definierten Schubladen ist hier etwas ganz Spezielles entstanden. Mehr muss man eigentlich gar nicht wissen, um völlig unvoreingenommen in den Genuss dieser zwölf Kompositionen einzutauchen!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes