SANDERS, KARL - Saurian Meditation
Mehr über Sanders, Karl
- Genre:
- Ethno
- Label:
- Relapse Records
- Release:
- 08.11.2004
- Awaiting The Vultures
- Of The Sheep Of Ishtar
- Luring The Doom Serpent
- Contemplation Of The Endless Abyss
- The Elder God Shrine
- Temple Of Lunar Ascension
- Dreaming Through The Eyes Of Serpents
- Whence No Traveler Returns
- The Forbidden Path Across The Chasm Of Self-Realization
- Beckon The Sick Winds Of Pestilence
Wie die meisten sicherlich wissen, ist KARL SANDERS die treibende Kraft hinter NILE, die ja nicht zu Unrecht als die legitimen Nachfolger von MORBID ANGEL gehandelt werden. Und wer NILE kennt, der wird auch sicherlich wissen, dass die ägyptische Mythologie eine sehr große Rolle im Konzept dieser Death-Metal-Band spielt, sei es in den mystischen Texten oder aber in den orientalischen Einflüssen in der Musik dieser Band.
KARL SANDERS treibt diese Einflüsse nun auf die Spitze und hat eigens zur Darbietung dieser ägyptischen Sounds ein Soloprojekt gegründet, bei dem er die Metal-Gitarren völlig außen vor lässt und sich ausschließlich auf diese fernöstlichen Klänge beschränkt. Alleine deswegen sollte schon einmal klar sein, dass "Saurian Meditation" nicht für jeden Fan seiner Stammband interessant sein dürfte. Wer NILE nämlich hauptsächlich wegen der brutalen Noten liebt, der wird hier bitter enttäuscht sein, tauchen doch bis auf zwei, drei kurze E-Gitarren-Parts einzig und alleine akustische Klampfen auf. Und auch das unglaubliche Schlagzeugspiel, welches bei NILE einer der wichtigsten Faktoren ist, fällt hier zugunsten einiger Pauken- und Trommelschläge vollends weg.
So stellt sich also die Frage, wer sich für "Saurian Meditation" überhaupt begeistern kann. Wer auf orientalische Musik und hier insbesondere auf den Sound aus Ägypten steht, wird sicherlich seine helle Freude haben. Diejenigen, die NILE wegen ihrer außergewöhnlichen Begleitklänge lieben, werden sich ebenfalls die Hände reiben. Und auch alle, die sich ab und an zurückziehen, um sich bei meditativer Musik zu entspannen, sind hier ein wichtiges Zielpublikum, vielleicht sogar das wichtigste. Denn wenn man die Musik von KARL SANDERS irgendwie beschreiben sollte, dann wäre 'Meditationsmusik' wohl der passende Begriff.
Man sollte sich dabei aber auch auf die zehn Songs von "Sauron Meditation" einlassen, sich zurücklehnen, das Ganze auf sich wirken lassen und versuchen zu entspannen. Erst dann beginnt der Wüstensoundtrack von KARL SANDERS sich vollends zu entfalten, und erst dann beginnt man, die exostische instrumentale Vielfalt, welche einem hier geboten wird, zu genießen.
Auf jeden Fall ist es interessant, was einem der Hobby-Ägyptologe hier auftischt, und wie ich nach kurzer Zeit feststellen musste, funktioniert die Mischung aus akustischen Gitarren, beschwörenden Gesängen, spannungsvollen und doch dezent eingesetzten Keyboards und dem typisch-orientalischen Marsch-Rhythmus hier perfekt. Genau deshalb möchte ich "Sauron Meditation" dann auch an den aufgeschlossenen Hörerkreis unter den NILE-Fans und natürlich an Anhänger solcher Gruppen wie DEAD CAN DANCE weiterempfehlen, denn was KARL SANDERS hier zustande gebracht hat, erscheint (wie im Vorfeld auch vermutet) verdammt professionell und genial umgesetzt.
Anspieltipps wären fehl am Platze, solche Platten muss man in einem Durchgang genießen.
- Redakteur:
- Björn Backes