SANHEDRIN - The Poisoner
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2019
Mehr über Sanhedrin
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Cruz Del Sur Music
- Release:
- 22.02.2019
- Meditation (All My Gods Are Gone)
- Wind On The Storm
- Blood From A Stone
- The Poisoner
- The Getaway
- For The Wicked
- Saints And Sinners
- In From The Outside
Traditionell, gut und hoffentlich noch nicht am Ziel
Es ist eine mehr als begrüßenswerte Entwicklung, dass sich auch im traditionellen Metal in den letzten Jahren das Geschlechterverhältnis langsam angleicht und die Zahl der Bands mit mindestens einer Frau in ihren Reihen zunimmt. SANHEDRIN aus New York ist genau eine solche Band und legt nun mit "The Poisoner" ihr zweites Album vor, das Fans des innovationsfreien Stahls mit dennoch etwas höherem Anspruch bei den Kompositionen durchaus gefallen dürfte.
Etwas eingängiger als beim Vorgänger "A Funeral For The World" präsentiert sich das Trio um Bassistin und Sängerin Erica Stoltz dieses Mal, jedoch ohne die typischen Elemente des Vorgängers aufzugeben. Diese sind etwas verworrenere Songstrukturen, Ericas Stimme und die durchaus interessanten Riffs von Gitarrist Jeremy Sosville, der auch seiner anderen Band BLACK ANVIL zuletzt deutlich traditionellere Töne in den Black Thrash gemischt hat.
Bei SANHEDRIN geht es jedoch immer wieder deutlich weiter zurück, an die Grenze zwischen Proto Metal und NWOBHM, um genau zu sein und in den guten Momenten kommen dabei exzellente Songs wie 'All My Gods Are Dead' heraus, manchmal aber auch Stücke, die einfach nicht zünden wollen. Zwar hat die Band das Tempo auf "The Poisoner" etwas angezogen, im sehr natürlichen Sound und der Orientierung an den frühen 80ern geht jedoch immer wieder die Energie etwas verloren, die man der Band eigentlich zutraut und erwartet.
"The Poisoner" ist zwar ein mehr als gutes Album, eines, das sich Fans traditionellen Metals auf jeden Fall anhören und ins Regal stellen können, mir drängt sich jedoch immer wieder der Eindruck auf, dass hier mehr drin gewesen wäre. Ericas Stimme ist super und immer wieder blitzt eine Brillianz im Songwriting auf, nur um dann wieder im gut gemachten, aber sehr sicheren Song unterzugehen.
Das unterscheidet SANHEDRIN noch von den Labelkollegen LADY BEAST, die zeigen, dass man klassichen Metal mit Sängerin auch deutlich druckvoller und spielfreudiger praktizieren kann. Bevor das hier aber zu negativ klingt, will ich nochmal wiederholen, dass "The Poisoner" durchgehend gut bis sehr gut ist und echte Ausfälle hier nicht zu finden sind, nur halt auch noch keine Überhits.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst