SANITY'S RAGE - The Dead Don't Run
Mehr über Sanity's Rage
- Genre:
- Thrash
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Cyhn Media/Eigenproduktion
- Release:
- 15.10.2025
- Only Madness Remains
- Measure Of Guilt
- When The Sharp Things Come
- Sanity's Rage
- Blood Calls For Blood
- Nothing Sacred Will Hold
- The Dead Don't Run
- The Final Exhibition Of Pain
- Reeducate The Masses
- Sanity Lies In Ruins
Sehr beachtlicher ThrArschtritt!
Damit hatte ich nicht mehr gerechnet. Das letzte Album ist aus dem Jahr 2012 und wurde, wie auch die EP davor, wohlwollend von mir auf diesen Seiten hier besprochen. Danach habe ich die Band komplett aus den Augen verloren und so auch gar nicht mitbekommen, dass seit 2023 ein paar digitale Singles veröffentlicht worden sind. Solche Appetithäppchen finde ich aber meist weniger spannend, weil in nicht wenigen Fällen danach doch nichts mehr passiert. Nun liegt uns mit "The Dead Don't Run" aber ein komplettes Album vor den Ohren und wartet darauf, verköstigt zu werden.
Bereits nach dem ersten Durchlauf ist klar, die belgischen Herrschaften haben es nicht verlernt. Noch immer regiert der knusprige Thrash, den ich so sehr liebe und dessen Ursprung ich in der Bay Area verorte. Sicherlich klingt man im Jahr 2025 etwas zeitgemäßer, aber übermäßig stark komprimierte Druckbetankung kann ich nicht feststellen. Kenny Molly faucht herrlich aggressiv, versteht es aber auch, in melodischen Momenten zu überzeugen. Und melodische Momente gibt es im Riffgewitter des Quintetts ausreichend viele. Zweifler mögen sich zum Beispiel die herrlichen Gitarrenabfahrten im ruppigen 'When The Sharp Things Come' zu Gemüte führen. Hier braten uns die Gitarren so richtig den Latz rund.
Ebenfalls sehr fein ist die Hymne 'Sanity's Rage', die nicht nur musikalischen Schmackofatz offeriert, sondern auch textlich zu senkrechten Kopfbewegungen meinerseits führt. In diesem sozialkritischen Song kommt die Band schlussendlich zum Ergebnis:"There No Sense Of Wrong!" In Kombination mit dem Band- und Songtitel, sowie dem Albumcover, darf der geneigte Hörer hier schon mal den Denkapparat in Aktion bringen.
Dass man auch die etwas melodischeren Momente beherrscht, belegt der lange Rausschmeißer 'Sanity Lies In Ruin'. Getragen und akustisch eingeleitet, baut dieser Kracher eine unheimlich intensive Atmosphäre auf, der ich mich nicht entziehen kann. Ein tiefer gelegter Monster-Chorus, eine herrliche Laut/Leise-Achterbahnfahrt und Gitarrenharmonien zum Niederknien. Da fällt die Überlegung einer erneuten Anhörung nicht schwer.
Müsste ich die Band mit irgendeiner anderen Band vergleichen, fällt mit tatsächlich nur GRIP INC. Ein. Der Balance-Akt zwischen brachialem Groove-Thrash und Bay-Area-Gefrickel hört man halt nicht so häufig. Dazu noch so amtlich in Szene gesetzt und ich bin glücklich. Da hier auch der Gesang herrlich grantig und gleichzeitig bestens verständlich aus den Boxen springt, zeigen alle verfügbaren Daumen weit nach oben!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Holger Andrae