SANTA CRUZ - Katharsis
Mehr über Santa Cruz
- Genre:
- Pop Rock
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- M-Theory Audio
- Release:
- 18.10.2019
- Changing Of Seasons
- Bang Bang (My Worst Enemy)
- Into The War
- I Want You To Mean It
- True Believer
- Tell Me Why
- Testify
- Smoke Signals
- It Was You
- Salvation
Vorhersehbar und völlig langweilig.
Der Sage nach wurde im März 2018 SANTA CRUZ-Sänger Archie Cruz während einer laufenden US-Tour aus heiterem Himmel an einer Kreuzung im Nirgendwo von seinen restlichen Bandmitgliedern samt Sack und Pack aus dem gemeinsam angemieteten Van geworfen. Alle noch anstehenden US-Dates mussten deshalb kurzerhand gecancelt werden und es wurde erst einmal etwas ruhiger um die Band. Die wahren Gründe für den überraschenden Rausschmiss sind bis heute nicht gänzlich bekannt. Führt man sich "Katharsis" jedoch in Gänze zu Gemüte, könnte man durchaus zur Annahme gelangen, dass vermutlich die oftmals genannten musikalischen Differenzen innerhalb der Band dafür verantwortlich sein könnten. Vor gut sechs Jahren legten die Jungs mit ihrem Debüt "Screaming For Adrenaline" eigentlich einen Traumstart nach Maß hin und auch in den Folgejahren veröffentlichten sie mit "Santa Cruz" und "Bad Blood Rising" zwei starke, mit einer gewissen "Fuck-You-Attitude" ausgestattete Nachfolgealben. Zu hören gab es während dieser Zeit jede Menge gutklassiger Hard-Rock-Songs mit Ecken und Kanten, die oftmals an SKID ROW erinnerten. Traurigerweise ist auf "Kartharsis" davon fast nichts mehr zu hören und Ecken und Kanten sind ebenso Fehlanzeige.
Der geschasste finnische Sänger ließ sich durch seinen Rausschmiss jedoch nicht die Lust am Musizieren nehmen und siedelte kurzerhand mit einem neuen Leadgitarristen namens Pav Cruz nach Hollywood um. Mit Ero Cruz am Bass und Schlagzeuger Toxy Cruz fand er dann auch neue Mitstreiter und machte sich, leider weiterhin unter dem SANTA CRUZ-Banner, daran, neue Songs zu komponieren. Keine Ahnung ob dem guten Archie vielleicht die amerikanische Sonne etwas zu stark auf die Mütze schien oder ob der Gute in letzter Zeit einfach etwas zu viel College-Rock-Radio konsumierte. Fakt ist jedenfalls, dass "Katharsis" für mich eine riesengroße musikalische Enttäuschung darstellt und kaum mehr etwas mit seinen starken Vorgängern verbindet. Angefangen bei einer völlig missglückten Produktion von Kane Churko (FIVE FINGER DEATH PUNCH, OZZY OSBOURNE, PAPA ROACH), welche komplett übersteuert aus den Boxen schallt und wohl eher zu Pop- oder Elektro-Bands passen möchte, bis hin zum einfallslosen Songwriting ist hier einfach alles sehr enttäuschend weil einfallslos. Den Kompositionen ist förmlich anzuhören, dass sie ohne Wenn und Aber auf den amerikanischen Markt zugeschnitten wurden. Am besten umschreiben lässt sich das Ganze wohl als eine sehr müde klingende PAPA ROACH-Version, die sich mit einem komplett zahnlosen DEF LEPPARD vor einem offenen Kaminfeuer zur gemeinsamen Kuschelstunde trifft. Diese unsäglichen "Whoohoos" und belanglose Balladen, deren Refrains meist sehr aufgebläht und klebrig klingen, gibt es hier leider zuhauf zu hören.
Meine wirklich verzweifelte Suche nach wenigstens einem hörbaren Song blieb leider erfolglos und so passt auch ein völlig einschläferndes Cover von Cyndi Laupers 'Time After Time' perfekt ins Gesamtbild und beendet eine in allen Belangen vorhersehbare und maßlos enttäuschende Scheibe. Mit der aktuellen XENTRIX "Bury The Pain" starte ich nun den Versuch, meine durch "Katharsis" leider völlig zugeklebten Gehörgänge hoffentlich wieder freizubekommen.
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Mahoni Ledl