SANTA MARIA - Living On The Edge
Mehr über Santa Maria
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Metalism / Russland-Import
- Release:
- 30.09.2005
- Fight
- Living On The Edge
- Glory To The Madmen
- Lord Of The Skies
- Dead Hero
- Frigates Of Dream
- A Ballad Of A Knight And A Princess
- Everybody Scream
- Waves
- Way Forward
- Dark Winter Morning
Und wieder eine CD einer russischen Power-Metal-Gruppe in meinem CD-Spieler. Für mich persönlich scheint es, als würde uns das Land des billigen Alkohols davon überzeugen wollen, dass sie auch ein Land mit harten Metalburschen sind. Mit dem Quintett von SANTA MARIA klappt dieses Vorhaben allerdings nur mittelmäßig.
Die Moskauer preisen ihre Musik als originell und einzigartig an. Stimmt so wahrscheinlich auch, heißt aber doch noch lange nicht, dass es dann auch gut ist. Für wahren Power Metal ist die Combo dann doch erstmal viel zu soft, die russische Sprache wirkt in diesem Falle leider nicht atmosphärefördernd sondern eher deplaziert. Die Stimme des Sängers ist definitiv nicht aus dem Metal-Bereich, sondern quietscht sich mehr schlecht denn recht durch die elf Stücke des Albums. Übrigens ist ein Lied, 'Everybody Scream', dann doch in englischer Sprache. War sicher gut gemeint, allerdings verleiht der starke russische Akzent dem Song eher unfreiwillige Komik. Unfreiwillige Komik ist auch ein gutes Stichwort für das Album überhaupt, denn wo das Cover und das - doch recht nett gestaltete - Booklet eher etwas Düsteres andeuten, da erwartet einen auf "Living On The Edge" dann 47 Minuten Hüpfmusik, die ziemlich happy klingt, und mich leider an diverse Saufparties mit Karaokeeinlagen denken lässt. Ganz so unprofessionel ist das Album dann zum Glück aber doch nicht, die Produktion ist zwar nicht perfekt, aber man ist auch Schlimmeres gewöhnt. Ein paar nette Keyboard-Sounds sind auch zu finden, immerhin etwas. Übrigens geben SANTA MARIA als eine ihrer Hauptinspirationsquellen neben Rock aus den 70ern auch Musik aus russischen Cartoon-Serien an. Und tatsächlich kann man bei vielen Liedern, als Paradebeispiele seien hier der Opener 'Fight' und 'Way Forward' genannt, skurile Anime-Charaktere vor seinem geistigen Auge vorüberziehen sehen.
Was man den Russen als großen Pluspunkt anrechnen kann, ist wirklich, dass sie einfach ihr eigenes Ding gemacht haben, ohne zu versuchen, auf der Mainstream-Power-Metal-Welle mitzusurfen. Ob diese Taktik allerdings zum großen Erfolg führt bleibt abzuwarten. Ich wage es einfach mal zu bezweifeln.
Anspieltipps: Fight, Way Forward
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel