SAOR - Origins
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2022
Mehr über Saor
- Genre:
- Black Metal / Pagan Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 24.06.2022
- Call Of The Carnyx
- Fallen
- The Ancient Ones
- Aurora
- Beyond The Wall
- Origins
Ernsthafter Pagan Metal.
Es mag nicht so offensichtlich sein, aber neben meinen Lieblingsspielwiesen wie Doom und Epic Metal hat es mir schon seit langem auch der ernsthafte Folk und Pagan Metal angetan. Ernsthaft ist hier jedoch das wichtige Wort, denn die große Paganwelle der 00er Jahre hat dem Genre mit all ihren Saufkombos einen ähnlich miesen Ruf zugefügt wie zahlreiche RHAPSODY-Epigonen dem italienischen Power Metal.
Und dennoch gibt es diese ernsthaften Bands, die sich grade auch der ernsthaften, der oft melancholischen und manchmal abgrundtief traurigen Seite des Folks zuwenden und diesen mit den passenden Stilelementen des Heavy Metals verbinden. MOONSORROW ist so eine Band und natürlich auch die Schotten von SAOR, die es seit jeher mit atmosphärischem Black Metal und keltischen Elementen vermögen, mich zu fesseln. "Origins" ist da natürlich keine Ausnahme und dennoch gibt es einige Veränderungen im Sound, an die ich mich noch etwas gewöhnen muss. Das geht bereits mit dem Opener 'Call Of The Carnyx' los, dessen erste Takte so gänzlich unschwarzmetallisch tönen und mich beim ersten Hören unwillkürlich an RUNNING WILD denken ließen. Denn man ist flott und mit klar umrissenen Riffs unterwegs, über die sich ein pentatonisches Lead legt, das durchaus beschwingt daherkommt. Doch nach einem ersten Break sind wir dann doch wieder in gewohntem SAOR-Fahrwasser und verlassen dieses auch nur noch hin und wieder in die etwas klassischeren Metal-Gefilde.
Dennoch, "Origins" klingt insgesamt kompakter und gradliniger als die oft ausladend mäandernden Vorgänger, was der Band durchaus gut zu Gesicht steht. Die akustischen Passagen sind wie immer erstklassig und auch der hier und da geschickt eingesetzte Chorgesang kann mich begeistern und erinnert mich tatsächlich stark an MOONSORROW, was wenigstens für mich musikalisch immer eine gute Sache ist. Zwar bin ich hin und wieder etwas melancholisch ob der etwas rigideren Struktur, aber SAOR ist mit "Origins" ein weiteres Spitzenalbum gelungen, das alle Fans von CÂN BARDD, MOONSORROW und Konsorten dringend brauchen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst