SAPATA - Satanibator
Mehr über Sapata
- Genre:
- Doom Metal / Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 02.06.2017
- Gobi
- Styx
- I The Messenger
- MDD
- Ararat
- Sex Magic
- Death Depression Life
- Full Power
Finnischer Frauengesang, aber diesmal nicht die alltägliche Variante!
Bei der Vorstellung von Female-Fronted-Irgendetwas aus Finnland schrillen in der Regel die Alarmglocken etwas lauter. Man denke nur einmal an den ganzen symphonischen Kram, der im NIGHTWISH-Fahrwasser enstanden ist oder an die dürftigen Releases solcher Acts wie LULLACRY und INDICA - fürchterlich! Dass SAPATA mit diesen Gruppen aber rein gar nichts gemeinsam hat und auch nicht haben möchte, stellt die Band auf ihrem neuen Silberling sehr offensichtlich klar. Statt Keyboard-schwangeren Melodic Metal setzt die Truppe auf "Satanibator" nämlich auf doomigen Psychedelic Rock im Stile von AVATARIUM und JESS AND THE ANCIENT ONES, hin und wieder auch mit einer kleinen Prise BLUES PILLS, und all das keinen Deut schlechter als die zuletzt so steil emporgestiegenen Originale. Das Material ist ein wenig selbstverliebt und instrumental auch ein ziemlich spannender Trip, der aber gerade deshalb so aufregend ist, weil Frontdame Saara ein sehr ungewöhnliches Spektrum abdeckt und mit ihrer sehr lebhaften Performance für genügend Außergewöhnliches sorgt, sodass Eigenständigkeit bei SAPATA wohl das allerkleinste Problem bleibt.
Gelegentlich erinnern die Songs von "Satanibator" ein wenig an LED ZEPPELIN, zumindest was die relativ intensiven Gitarrensounds angeht, die sich in den frischen Stücken allerorts breitmachen. Feine Soli, herrliche Heavy-Rock-Riffs, ein paar ausschweifende Psychedelic-Exzesse und eine gelegentliche Stoner-Ansage mischen sich zu einem erhabenen Ganzen, dass dank der ungemein eindringlichen Vocals im Profil noch einmal geschärft wird. Denn so wie SAPATA klingt am Ende keine der angesprochenen Bands, so viele Parallelen letztendlich auch existieren mögen. Und so viel Eigensinn, wie man ihn in 'Ararat', 'Death Depression Life' und 'Full Power' erlebt, ist beileibe nicht alltäglich und damit nur ein weiteres Indiz dafür, wie mutig und risikobereit die Truppe unterwegs ist - und welch fantastischen Resultate sie hierdurch auch erzielt. Angesichts eines solchen Albums wird man so schnell jedenfalls nicht mehr über weibliche Stimmen im finnischen Metal-Kosmos spotten. SAPATA füllt eine ganz eigene Nische, un die Band füllt sie mit richtig, richtig starken Songs!
Anspieltipps: Ararat, Death Depression Life, Styx
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes