SARALEE - Damnation To Salvation
Mehr über SaraLee
- Genre:
- Gothic Metal
- Label:
- Firebox Records / SPV
- Release:
- 20.02.2009
- Scars
- Forsaken
- Sleeping In The Fire
- Rescue Me
- Crimson Sky
- Catch The Moon
- Nights (We're Living For)
- Turning Point
- Remains Of Carmen
- Last Day Alive
Der Kampf um das SENTENCED-Erbe geht weiter - und SARALEE mischen definitiv mit!
Finnland - Land der 1.000 Seen, Land der 1.000 Bombast-Metal-Epigonen, Land der 1.000 Gothic-Metal-Combos. Nach dem Ableben der heimlichen Superstars von SENTENCED ist das Genre im hohen Norden rein qualitativ allerdings ziemlich verwaist. Die rockige Interpretation der 69 EYES punktet seit einiger Zeit mehr schlecht als recht, Bands wie NEGATIVE und LOVEX verschmelzen zu sehr in ihrem poppigen Kitsch, und auch der offizielle Ableger POISONBLACK schlägt sich eher problematisch durch sie Szene, derzeit aber ohne wirkliche Ambitionen auf den endgültigen Durchbruch. Dieser Umstand wirft Underground-Acts wie SARALEE auf den Plan, die mit einer ähnlichen Interpretation des düsteren Sounds aufwarten, sich aber schon seit geraumer Zeit recht wacker mit ihrem Material behaupten. Mit "Damnation To Salvation" schmeißt die Truppe nun nach längerer Wartezeit einen neuen offiziellen Release in den Handel, der sich in Sachen Songwriting sehr stark an - tja, an wen wohl? - SENTENCED orientiert, diese Parallele aber wenigstens mit ein paar hübschen Songs aufnimmt.
Dabei bemühen sich SARALEE zu Beginn des aktuellen Werkes noch händeringend um Eigenständigkeit. Das dezent progressive Auftaktstück 'Scars' bietet zwar einen gewohnt melodischen Mix aus düsterem Power Metal und leichten Gothic-Tendenzen, schleppt sich aber ebenso individuell aus allen drohenden Vergleichsmomenten heraus wie kurze Zeit später das epische 'Sleeping In The Fire'. Die bekannte Düsterromantik greift erst in der zweiten Hälfte von "Damnation To Salvation" vollends, die sich dann aber auch ganz klar der Vorgabe des offensichtlichen Einflusses beugen muss. Nummern wie 'Crimson Sky' und das schnellere 'Catch The Moon' sind ganz anständig, können aber nicht auf die Killer-Hooklines der suizidalen Vorbilder zurückgreifen. Und auch die ruhigeren Stücke, in diesem Fall 'Nights (We're Living For)' oder 'Last Say Alive' sind bestenfalls gut, aber eben nicht so gewaltig und bewegend wie die Meisterepen aus Oulu.
Dennoch: Der SENTENCED-Liebhaber sollte sich daran insgesamt nicht ganz so gravierend stören, denn alles in allem ist das Material wirklich in Ordnung und überwindet jeden Ansatz von Durchschnittlichkeit mit netten Melodien und einprägsamen Refrains. SARALEE mögen das Erbe ihrer Inspiratoren zwar nicht ganz so lebendig ausfüllen, wie man es von einer solchen Band fordert. Doch wenn die Band noch etwas am Feintuning bastelt, müssen die Fußstapfen der Oulu-Brothers auf lange Sicht nicht mehr allzu groß für diesen finnischen Fünfer sein!
Anspieltipps: Forsaken, Catch The Moon
- Redakteur:
- Björn Backes