SARCASM - Stellar Stream Obscured
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2022
Mehr über Sarcasm
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Hammerheart
- Release:
- 28.01.2022
- Through The Crystal Portal
- We Only Saw The Shadows Of Life
- Ancient Visitors
- The Spinning Tomb
- Obsidian Eyes
- The Way Of The Warrior
- Apocalyptic Serenity
- Let Us Descend
Für den kleinen Tod zwischendurch
Die Geschichte der Schweden ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass SARCASM seit mehr als 30 Jahren alles niederholzt, was sich in den Weg stellt, die Dampfwalze allerdings erst vor knapp fünfeinhalb Jahren mit dem full-length-Debüt "Burial Dimensions" ins Rollen kam. Nun steht mit "Stellar Stream Obscured" Bollwerk Nummer vier in den Startlöchern und bietet einmal mehr eine herrlich tödliche Mischung aus Blastbeat-Brutaloattacken, meterhohen Riffwänden, einem höllischen Groove und Vocals, die schier nicht von dieser Welt in Mikro gegurgelt werden. Richtig, Aushängeschild Heval Bozarslan und seine instrumentale Gefolgschaft hauen auch im 2022er Anlauf mit Vehemenz auf den Tisch und hieven die Platte auf mindestens dieselbe Stufe wie "Within The Sphere Of Ethereal Minds".
Selbstverständlich sind Parallelen zu AT THE GATES, den ersten IN FLAMES-Gehversuchen, HYPOCRISY und UNANIMATED allein aufgrund der geographischen Nähe nicht von der Hand zu weisen, gehen die zähflüssigen Melodien auf "Stellar Stream Obscured" doch alles andere als schlecht ins Ohr. Ein bisschen Schwarzmetall ist auch wieder vertreten und hier schließt sich der SARCASM-Kreis zu DISSCECTION und NECROPHOBIC, doch allen Vergleichen zum Trotz haben sich die Uppsala-Musiker einen gewissen Wiedererkennungswert erarbeitet, der nicht nur auf ihrer langjährigen Historie sondern vor allem auf die durch und durch guten Vorgänger basiert.
Im Hier und Jetzt angekommen fehlt es "Stellar Stream Obscured" zwar an den lichterloh brennenden Highlights, die sich wie Skarabäus-Käfer durch Mark und Bein fressen und einen schier wahnsinnig machen. Doch aktuelle Türöffner wie 'Through The Crystal Portal', der achtminütige 'Ancient Visitors'-Hals-und-Beinbrecher und mein persönlicher Liebling 'The Spinning Tomb' gehören definitiv zum Besten, was SARCASM seit der 2015er Reunion fabriziert haben und spannt einen herrlichen Bogen aus gegenwärtiger Frische und dem tödlich schimmernden Düsterglanz der Vergangenheit. Und auch 'We Only Saw The Shadows Of Life' und 'Obsidian Eyes' sind nicht von schlechten Eltern. Zwar geht der Platte wie bereits dem vorangegangenen "Esoteric Tales Of The Unserene" gegen Ende ein wenig die Puste aus, doch für den Großteil der Spielzeit macht das melodisch-tödliche Abrisskommando aus Schweden einen durchaus gelungenen Job und hat trotz des doch arg plakativen Artwork noch einige Neuigkeiten zu erzählen. Hören wir SARCASM doch auch in den kommenden Jahren zu, wenn der Todesteer erneut zu uns herüberschwappt.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp