SARDONIC - Say 10
Mehr über Sardonic
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Eigenvertrieb
- Abulia
- Bloodrooted
- Alive At The Gallow
- Acid Rain
- Dreamcatcher
- Let Sleeping Gods Lie
- Mutilated God
- H.I.V.
- It Lives
- Beerpanic
Eine deutsche Undergroundmischung aus OBITUARY, DEATH, VADER und MASTER gefällig? Und zwar aus jeweils deren Frühalben? Dann sollte man mal beim Namen SARDONIC die Ohren spitzen. Mit feinen melodischen Gitarrenläufen und einprägsamer Harmonieführung mörteln sich die Osnabrücker durch zehn Killer der frühen Death-Metal-Prägung. SARDONIC kupfern aber nicht ab, sondern mischen behutsam Anteile der seinerzeit führenden Genreacts zu einem schmackhaften Eigengebräu. Manchmal kommen einem Riffs dann doch sehr bekannt vor. Doch wen interessiert das heutzutage schon? In einer Zeit, in der musikalisch alles schon einmal irgendwann gesagt wurde? SARDONIC lockern ihren Death Metal durch vereinzelte cleane Gesangspassagen auf und so klingen dezent progressive Hookmonster wie 'Bloodrooted' wie IRON MAIDEN, die gerade den Florida-Death sterben. IRON MAIDEN vor allem wegen der bedachten Twinguitars, die teilweise stark NWoBHM-kompatibel rüberkommen.
Geblastet wird auf "Say 10" selten. Überwiegend steckt die Midtemporamme in den Weichteilen, auch wenn der stürmische Gaul, wie bei 'Alive At The Gallow', manchmal durchgeht. Am meisten erinnert mich "Say 10" an die Death-Meisterwerke "Scream, Bloody, Gore" und "Leprosy", die wohl als Vergleich am geeignetsten sind. Verwunderlich ist die hohe Soundqualität von "Say 10", die für eine Eigenproduktion nach richtig viel Kohle tönt. Manch Profiband wäre zumindest dankbar für so ein massiges Soundpfund.
Geil sind die langsameren Stücke wie zum Beispiel der schlürfende Kehlenteiler 'Acid Rain', der gemächlich, aber eindringlich die Halsschlagadern kappt. Gurgelkrebs Jojo rülpst nicht ganz six feed under den Radieschen, gibt aber eine zufriedenstellende Vorstellung ab. Auch bei den cleanen Gesängen tönt er nicht schlecht, aber auf jeden Fall verbesserungswürdig. Die Tracks des Albums durchziehen jeweils, wieder einmal sollen DEATH als Vergleich herhalten, zahlreiche Tempiwechsel und Breaks, die keine Langeweile aufkommen lassen wollen. Dazwischen schieben sich auch experimentierfreudige Gewächse wie 'Dreamcatcher', die auch schon mal mit zweistimmigen Gesängen überraschen, im nächsten Moment jedoch mit der bleiernen Klatsche zuschlagen.
Rundum ist SARDONICs "Say 10" eine sehr ansprechende Eigenpressung geworden, die den Labels einen ordentlichen Wink mit dem Zaunpfahl geben sollte. Die Scheibe ist auch abseits der Musik fett gestaltet und kann mit Booklet, Texten, Bildern etc. absolut überzeugen. Ich kann den Jungs also abschließend nur 'ganze Arbeit' attestieren. Saubere Sache!
Auf der bandeigenen Homepage http://www.sardonicmetal.de können vorab schon einmal die beiden Tracks 'Abulia' und 'Bloodrooted' angetestet werden. Bestellen kann man "Say 10" ebenfalls über die Page oder direkt bei Sebastian Niehaus, Brückenstraße 1a, 49090 Osnabrück. Den Preis muss man allerdings erfragen, da auf SARDONICs Website keine derartigen Angaben zu finden sind. Hier die Adresse: webmaster@sardonicmetal.de.
Anspieltipps: Abulia, Acid Rain, Dreamcatcher, Mutilated God, It Lives
- Redakteur:
- Alex Straka