SARIS - Ghosts Of Yesterday
Mehr über Saris
- Genre:
- Progressive Rock / Melodic Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Duck Dive Music
- Masquerade
- Shadows Of War
- Ghosts Of Yesterday
- Autumn Sky
- Twilight
- Mysterious Place
- Evermore
- Change My Yesterday
- Crying In The Rain
- Grace Of Time
- Lost In The City
Der Konsens, der unliebsame Konsens!
Als Derk Akkermann anno '81 seine ersten Gehversuche mit SARIS machte, hätte er sich vielleicht nicht träumen lassen, dass seine Band 35 Jahre später immer noch durch die Szene reisen würde. Allerdings muss man einschränken, dass die Band in dieser Zeit nicht immer sonderlich aktiv war und vor allem vor der Jahrtausendwende einen längeren Dornröschenschlaf abhielt, aus dem sie erst vor wenigen Jahren kontinuierlich zu erwachen gedachte. Einige Line-up-Wechsel wurden ebenfalls vollzogen, sodass die heutige Formation, die sich immer noch SARIS nennt, vielleicht noch die Ideen des gleichen Chefdenkers verfolgt, an und für sich aber nicht mehr allzu äquivalent mit der Truppe ist, die erst 1993 ihr erstes Album veröffentlichte.
Vielleicht ist es ja auch eine Konsequenz der etwas bewegteren Bandgeschichte, dass SARIS auf ihrem nunmehr vierten Album keinen echten Konsens finden können, was das Songwriting und dessen Richtung anbelangt. Für eine reine Prog-Truppe fehlt dem größten Teil des Materials der Anspruch, die Melodien sind wiederum nicht immer so ausgereift, dass Melodic-Rock- bzw. AOR-Gönner sich eindeutig mit den elf Stücken identifizieren können, und da die Produktion relativ glatt ist, wird auch der etwas klassischer orientierte Kuttenträger nicht sofort auf den Zug mit aufspringen wollen. Von daher geht man auf "Ghossts Of Yesterday" nahezu unentwegt einen Kompromiss ein, der sich aber gerade dann auszahlt, wenn man die sphärischen Passagen des Albums auf sich wirken lässt. In Songs wie 'Evermore' und 'Twilight' hat die Platte ihre Höhepunkte, da die Kombination der einzelnen Stilistiken hier einen sehr schönen Konsens findet. An anderer Stelle jedoch fehlt häufig das zwingende Momentum, auch wenn die Harmonien butterweich durch die Ohren gleiten und die Performance durchweg anständig ist. Aber das letzte Tüpfelchen fehlt diesem Album, und auch wenn SARIS eine durchaus sympathische Ausstrahlung hat, ist ihr derzeitiger Output nur bedingt empfehlenswert.
Anspieltipps: Twilight, Evermore
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes